Krankenhausreform beschäftigt Landkreisverwaltung

28.04.2023 10:20

Symbolbild

Die Landkreisverwaltung wird die Reformpläne der Bundesregierung zur Gesundheitsversorgung kritisch begleiten. Gerade die Einstufung der Krankenhäuser wird spürbare Auswirkungen auf die medizinische Infrastruktur im Landkreis haben.

„Wir haben die Entwicklung der medizinischen Versorgung nicht erst seit der Bundesinitiative im Blick“, erklärt Kati Kade, Beigeordnete für Gesundheit, Soziales und Ordnung. „Die aktuellen Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums haben Vor-, aber auch Nachteile für den Landkreis. Zwar könnten gerade kleine Standorte im ländlichen Raum von der vorgesehenen Einführung einer Vorhaltepauschale profitieren. Die restriktiven Kombinationen von Leistungsgruppen und Krankenhaus-Leveln könnten dagegen die Erreichbarkeit der Einrichtungen verschlechtern, ohne einen nachweisbaren Beitrag für eine gute Patientenversorgung zu leisten. Das Ergebnis wäre eine deutliche Verschiebung der Patientenströme. Patienten, die an die Level 2- und Level 3-Kliniken im nächsten Ballungsraum verwiesen werden, könnten dann zu längeren Wartezeiten dort führen.“

Auch in Sachsen selbst wurde das Krankenhausgesetz angepasst. An der Novellierung waren die Vertreter der Landkreise beteiligt. Grundlage war die „Zukunftswerkstatt für ein neues Sächsisches Krankenhausgesetz“ mit der Entwicklung des „Zielbilds 2030 - Sächsische Krankenhausversorgungslandschaft im Wandel“.

Der ländliche Raum steht in der Novelle besonders im Fokus, da hier die Themen Demografie, Fachkräftemangel und Digitalisierung eine größere Bedeutung haben. Insgesamt steht die Gestaltung der Gesundheitslandschaft derzeit auf dem Prüfstand, was nach Ansicht von Kade eine intensivere Abstimmung mit allen Partnern erfordert. Im Landratsamt wird daher eine Stelle zur Regionalkoordination zur medizinischen Versorgung eingerichtet. Ziel ist die Abstimmung aller Akteure, wie Kliniken, Arzt- und Facharztpraxen, Pflegeheimen, Rettungswachen, Apotheken und Pflegediensten. Zudem soll ein nachhaltiges Konzept für die medizinische Versorgungslandschaft in unserer Region erarbeitet werden. Die Stelle wird vom Freistaat Sachsen gefördert.

„Wir werden uns natürlich auch mit den Geschäftsführungen der Krankenhäuser in Pirna, Freital/Dippoldiswalde und Sebnitz/Hohwald zusammensetzen. Wir wollen uns zur aktuellen Situation austauschen und ein gemeinsames Vorgehen abstimmen“, erklärt Kade abschließend.