Siegerehrung Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2024
Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" 2024 - Eindrücke von den Juryrundgängen in den Orten
In der Woche vom 26. bis 30. August 2024 traf sich die Jury in Obercarsdorf zu den Rundgängen in den Orten, die sich beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beworben hatten. Unter Begleitung von Vertretern der jeweiligen Ortschaftsräte und Akteuren aus den Orten wurden verschiedene Punkte inspiziert. Hier einige Impressionen von den Begehungen:
Erste Station: Obercarsdorf
Am 26. August 2024 traf sich die Jury in Obercarsdorf zum Auftakt des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Unter Begleitung von Vertretern des Ortschaftsrates und Akteuren aus dem Ort wurden verschiedene Punkte im Ort inspiziert. Zuerst ging es die Dorfstraße bergauf zum Funkturm. Die wunderbare Aussicht über den Ort soll einen bestehenden Wanderweg zu einem barrierearmen „Entdeckerweg“ erweitern. Danach stand ein Besuch beim Besitzer des Pferdehofs Göbel an, welcher der Jury seine neueste Errungenschaft, eine sogenannte Aufstiegshilfe, die Kindern und Menschen mit Beeinträchtigungen das Auf- und Absitzen erleichtern soll, zeigte. Von hier ging es zu Fuß an mehreren Stationen vorbei bis zum Mehrgenerationenplatz. Die Obercarsdorfer konnten dieses langersehnte Projekt mittlerweile mit viel Eigenleistung und Eigenmitteln umsetzen. Eine Begrünung des Daches wird das Vorhaben komplettieren. Vorgestellt wurden der Jury noch weitere Zukunftsprojekte, darunter ein Einkaufsmarkt, ein Lichterbogen und ein Adventskalender sowie eine Standortbestimmung für die Schaffung von barrierearmem Wohnraum.
Im Wettbewerb ist Obercarsdorf kein unbekanntes Dorf. Bereits 2022 beteiligte sich der Ort an dem Dorfwettbewerb und konnte sich gemeinsam mit Gohrisch als Kreissieger sogar für den Landeswettbewerb qualifizieren. Aus diesen Erfahrungen heraus und mit dem Willen, weitere Ideen und Projekte umzusetzen, hat sich der Verein „Dorfwerkstatt Obercarsdorf e. V.“ gegründet.
Zweite Station: Ruppendorf
Ruppendorf (Klingenberg) war am Montag die zweite Station im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Jury wurde von zahlreichen Vertretern des Ortsbeirates, des Vereins „Ruppendorf lebt! e. V.“ und weiteren Akteuren herzlich empfangen. Der mittlerweile 675-jährige Ort wurde teilweise fußläufig, teilweise mit Bus erkundet, um der Jury an verschiedenen Stationen einen möglichst umfangreichen Blick über den Ort zu vermitteln.
Das rege Vereins- und Dorfleben war vielfältig spürbar, sei es bei der Kindersportgruppe, in der Kinderkrippe, der Grundschule oder dem Jugendclub. Interessant war die vom Ortsbeirat entwickelte Dorf-App, mit deren Hilfe beispielsweise zweimal jährlich zu Arbeitseinsätzen aufgerufen wird und an denen sich bis zu 40 Helfer beteiligen. So konnte das Bushäuschen in Kooperation mit der Grundschule und einer Künstlerin verschönert werden oder ein Dreiseithof wird zu einer Wohn-, Arbeits- und Feierstätte um- und ausgebaut. Der Landmarkt mit seinem Schulcafé hat sich über Jahre zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt etabliert. Dank persönlicher Patenschaften wurden im gesamten Dorf große Pflanzkübel aufgestellt. Und zum Abschluss des Rundgangs war selbst die Jury noch aktiv gefordert, denn für den neuen Schwibbogen am Buswendeplatz wurde eigens ein Lied gedichtet, das Ruppendorfer Schwibbogenlied.
Ruppendorf beteiligt sich ebenso nicht zum ersten Mal am Dorfwettbewerb, auch wenn die Teilnahme bereits 17 Jahre zurückliegt. 2007 nahm der Ort am Wettbewerb teil, damals noch unter Federführung des Weißeritzkreises.
Dritte Station: Uttewalde
Am 27. August stand Uttewalde (Lohmen) als dritte Station auf dem Begehungsplan der Jury, wo sie sich ein Bild von dem wohl kleinsten Dorf im diesjährigen Wettbewerb machen konnte. Der nur 92 Einwohner zählende Ort ist umso bemerkenswerter, da dem erst vor zwei Jahren gegründeten Heimatverein 34 Mitglieder beigetreten sind. Ausgangspunkt war der Wanderparkplatz am Ortseingang, der mit seiner von zwei Ehepaaren bepflanzten und gepflegten Blumeninsel einen sehr guten Eindruck auf Besucher und die Einwohner macht. Der Rundgang durch den kleinen und idyllischen Ort führte die Jury unter anderem an dem derzeit größten und anspruchsvollsten Projekt „Barrierefrei, sei dabei“ – ein Spielplatz für ALLE - vorbei. In Eigeninitiative und mit Eigenmitteln wurde die dafür erforderliche Planung beauftragt. Mit dem Preisgeld aus simul+ und weiteren Spenden sowie Fördermitteln wird an deren Umsetzung gearbeitet. Die Aufbereitung der Ortsgeschichte soll mittels einer Ortschronik und der Ergänzung weiterer Informationstafeln erfolgen. Festivitäten, wie das Einwohnerfest, der gemeinsame Umzug am Faschingsdienstag, die Weihnachtsbäckerei mit Keksen und Stollenbacken zeugen von einer intakten Dorfgemeinschaft aus Ortsansässigen und „Zugezogenen“. Künftige Projekte liegen schon in der Schublade oder auf dem Tisch, wie beispielsweise die Herrichtung des Löschwasserteiches mit multifunktionaler Nutzung. Bei den meisten Projekten arbeiten Jung und Alt zusammen, jeder bringt sich mit dem ein, was er leisten kann.
Vierte Station: Geising
„Pitsche, patsche, pitsche, patsche – nass, nass, nass!“, so wurde die Jury am 28.08.2024 von Vertretern des Faschingsvereins Geising empfangen. Geising (Altenberg) war die vierte Station der Jury beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Und dass die Geisinger die Geschicke der Zukunft selbst in die Hand nehmen, konnte man während des Rundgangs spüren. „Geising macht Spaß“ lautet das Motto. Zahlreiche Vereine prägen das Geschehen im Ort, Schaukästen informieren über deren Aktivitäten, beim Faschingsverein zudem als digitale Tafel. Beachtenswert das Engagement der lokalen Unternehmen, Handwerksbetriebe und Einzelhandelsgeschäfte bei Schulprojekten oder Aktivitäten der Heimat- und Brauchtumspflege. So war der größte Arbeitgeber, die FeinwerkTechnik Geising GmbH, mit einem Infomobil vor Ort. Geising kann auf eine lange sportliche und touristische Tradition zurückblicken, die heute noch gelebt wird. Im Gründelstadion wurde im Jahr 2000 die Curling-WM ausgetragen, Eisstockschießen ist aber genauso beliebt. Man möchte auch wieder an die Tradition des Eishockeys anknüpfen und eine Sportgruppe aufbauen. Doch eine solche Halle will unterhalten sein. Daher soll eine Nutzungskonzeption erstellt werden, die unter anderem auch Aussagen zur energetischen Versorgung und für einen Sommerbetrieb trifft. Begleitet von Bruni, der Kräuterfrau, ging es mit der Kutsche zum Hüttenteich, dem Austragungsort des KMC Kohlhau-Mountainbike-Cup, dem Kindergarten und der Feuerwehr. Die letzte Station des Rundgangs ist wohl das derzeit anspruchsvollste Projekt, was die Geisinger in Angriff nehmen wollen – den Mehrgenerationenpark. Ideen und erste Planungen sind vorhanden. Nun geht es darum, die passenden Fördertöpfe dafür aufzutun und Eigenmittel einzuwerben.
Fünfte Station: Kleinnaundorf
Am Donnerstag, 29.08.2024, traf sich die Jury zu ihrem vorletzten Rundgang in Kleinnaundorf, einem von 15 Ortsteilen der Stadt Freital. Für einige der Jurymitglieder nicht ganz unbekannt, hatte Kleinnaundorf bereits vor 10 Jahren am Wettbewerb teilgenommen. Erster kurzer Zwischenstopp war an der Turnhalle, die aktiv von den 200 Mitgliedern der Sportgemeinschaft genutzt wird und mit der Abteilung Tambourelli im Jahr 2023 Austragungsort einer WM war. Vorbei an Dorfteich, Naturlehrpfad und Wanderhütte ging es dann weiter mit der Traditionsbahn „Possendorfer Heddel“ – einer selbst aufgebauten Kleinbahn. Beim Besuch der Jüngsten des Ortes im Kindergarten „Wurzelzwerge“ erwartete die Jury eine Tanz- und Gesangseinlage. Mit Hilfe einer eigenen App informiert die Kindergartenleitung über aktuelle Vorhaben und organisiert Veranstaltungen. Mit Unterstützung vieler Unternehmen und kleinen Handwerksbetriebe wird so manches Projekt für Jung oder Alt im Ort gestemmt. So stellt das Autohaus Büttner seine Firmenräume für mehrere Verkehrsteilnehmerschulungen im Jahr kostenfrei zur Verfügung oder organisiert das Bobbycar-Rennen, die Alternative zum legendären Seifenkisten-Rennen für die Kleinen ab zwei Jahre. Der grüne Gürtel von Kleinnaundorf wird von Wanderwegen durchzogen, die weiter ausgebaut und mit Informationstafeln versehen werden sollen. Außerdem soll der Radweg auf der ehemaligen Windbergbahn um einen „Haltepunkt Kirchblick“ ergänzt werden. Ein bemerkenswertes Projekt ist die Kinder- und Familienwerkstatt. Unter professioneller Anleitung, aber im Ehrenamt, werden hier kleine individuelle Stücke aus Holz gefertigt. Bis zu sechs Kinder sind an den Werkstatttagen mit großem Eifer dabei. Künftig soll die Werkstatt, die sich zurzeit noch kostenfrei in den Räumlichkeiten der Fa. König Bau befindet, in das Gemeinschaftshaus umziehen. Dieses wird zwar gerade umgebaut, jedoch konnte sich die Jury von der multifunktionalen Nutzung ein Bild machen. So werden hier bald eine Büchertauschecke, ein Café, eine Backstube für die Sonntagsbrötchen oder der Jugendclub, der sich mit einer Videobotschaft vorstellte, zu finden sein.
Sechste Station: Grund
Letzte Station der Jury für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ war am 29.08.2024 der Wilsdruffer Ortsteil Grund, der sich das erste Mal einem solchen Wettbewerb stellt. Hauptattraktion des Ortes, das Waldbad, war dann auch der Startpunkt des Rundgangs. Ein großes modernes Freibad mit barrierefreiem Zugang zum Becken und solarbetriebener Wassererwärmung. Die Fa. Grün Werk hat ein großes Scheunengebäude zum Wohn- und Geschäftshaus umgebaut, eine Hackschnitzelanlage sorgt für die Wärmezufuhr und Dachbegrünung war auch zu sehen. Von hieraus ging es dann per Kutsche vorbei an zahlreichen sanierten Fachwerkhäusern und einem schön angelegten Spielplatz mit Gesteinslehrpfad. Oft zu sehen kleine Ruhebänke, die vom SEK - dem Senioreneinsatzkommando - angelegt und gepflegt werden. Umgeben von Wander- und Radwegen mit schönen Aussichten war das idyllisch gelegene Bienencafé mit verschiedenen Hausprodukten aus Honig ein willkommener Zwischenstopp. Zu Fuß ging es zum Freiluft-Sommerkino, wo sich Einwohner an Sommerabenden treffen. Heimatgeschichte wird in bislang 15 erschienen Ausgaben der Heimathefte dokumentiert. Die Grunder leben aber auch ihre Traditionen, zum Beispiel beim jährlichen „Mal wieder Land sehen“, dem Dorffest, welches von ansässigen Unternehmen materiell und finanziell unterstützt wird. Grund bezeichnet sich gern auch als Klein-Tirol und der Name ist Programm.
Für die Jury ist es nun Aufgabe, all die eingereichten Konzepte und die umfangreichen Informationen, die sie während der Dorfrundgänge erhalten hat, zu bewerten. Dies ist keine leichte Aufgabe, weil jedes Dorf seine Besonderheiten und Entwicklungspotenziale hat. Allen Orten kann jedoch schon jetzt von der Jury bescheinigt werden, dass großes Engagement gezeigt wurde und in die Projekte mit viel Herzblut geflossen ist. Außerdem war überall eine positive Aufbruchstimmung zu spüren.
Bis zum 28. Oktober 2024 müssen sich aber noch alle Orte gedulden, weil erst dann der Sieger bekanntgegeben wird. Beim diesjährigen Wettbewerb besteht zudem die Möglichkeit, die beiden Erstplatzierten in den Landeswettbewerb zu schicken, der dann im Frühjahr 2025 ausgetragen wird.
Weitere Informationen zum Dorfwettbewerb erhalten Sie unter: www.laendlicher-raum.sachsen.de/dorfwettbewerb
Teilnahmebedingungen und Bewertungsschwerpunkte im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"
Teilnahmebedingungen
„Beim 12. Sächsischen Landeswettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ wurden Dorfgemeinschaften gesucht, die sich mit Ideen und Engagement für ihren Ort einsetzen. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht das Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner, das Leben im Ort attraktiver zu gestalten und die Dorfgemeinschaft zu festigen. Entscheidend ist, was diese gemeinsam mit Vereinen und Unternehmen aus Eigeninitiative und im Zusammenwirken mit anderen Ortsteilen, der Gemeinde oder Stadt und in regionalen Kooperationen bewirken“, erläutert Landrat Michael Geisler zum Dorfwettbewerb. „Der Sieger wird in einer feierlichen Ehrung am 28. Oktober 2024 offiziell bekanntgegeben. Dieser sowie der Zweitplatzierte qualifizieren sich für den Landeswettbewerb, der im Frühjahr 2025 ausgetragen wird“.
Anmelden konnten sich sächsische Dörfer als räumlich geschlossene Orte mit bis zu 3.000 Einwohnern. Dabei können auch mehrere Dörfer einer Gemeinde getrennt voneinander antreten. Zur Teilnahme wurden ausdrücklich auch diejenigen Dörfer aufgefordert, welche bereits bei zurückliegenden Wettbewerben dabei waren.
Das Angebot einer „Dorfwerkstatt“ wurde auch wieder angeboten. Hierbei erhielten interessierte Dörfer eine kostenfreie professionelle Begleitung direkt in ihrem Ort in Form von moderierten Workshops und fachlicher Expertise, um ihre Projekte zu entwickeln.
Bewertungsschwerpunkte
1. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
„Unser Dorf hat Zukunft, weil wir Ziele und Konzepte entwickeln, wirtschaftliche Initiativen unterstützen und zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen.“
Bei der Entwicklung von Zukunftsperspektiven beschäftigt sich die Dorfgemeinschaft unter anderem mit den Auswirkungen des demografischen Wandels im Ort. Ausgangspunkt sollte ein offener Abstimmungsprozess sein, bei dem Ideen, Leitbilder und Konzepte für ein planvolles Handeln erarbeitet werden. Dabei sind kommunale Vorgaben, interkommunale Zusammenarbeit und regionale Kooperationen insbesondere im Rahmen von LEADER von Bedeutung.
2. Zusammenhalt, soziale und kulturelle Aktivitäten
„Unser Dorf hat Zukunft, weil wir sozial engagiert sind und kulturelle Aktivitäten entfalten.“
Für soziale, kulturelle und sportliche Aktivitäten stehen beispielhaft das Vereinsleben, soziale, kirchliche und kommunale Projekte, Gemeinschaftsaktionen, interkulturelle und generationenübergreifende Aktivitäten sowie Initiativen, die den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft unterstützen. Von besonderer Bedeutung ist das Miteinander bei der Umsetzung von Projekten und gemeinsam getroffenen Entscheidungen.
3. Bau- und Grüngestaltung, Umweltschutz
„Unser Dorf hat Zukunft, weil wir wertschätzend und sensibel mit unserer Baukultur, der Natur und der Umwelt umgehen.“
Bei einer zukunftsorientierten Entwicklung des Dorfes wird auf die Gestaltung der Bauten, eine flächensparende Siedlungsentwicklung sowie die Einbettung der Siedlung in die Landschaft geachtet. Gefragt sind Initiativen zur Erhaltung, Pflege und Entwicklung der ortsbildprägenden Gebäude und der Bausubstanz, aber auch Vorhaben zur Umsetzung barrierefreier Zugänge zu öffentlichen Bereichen.
Beurteilt wird abschließend der Gesamteindruck des Dorfes. Die Jury bewertet, wie die Inhalte und Ziele des Wettbewerbs von der Dorfgemeinschaft umgesetzt werden. Ausschlaggebend sind die Aktivitäten und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die dazu beitragen, den unverwechselbaren Dorf- und Landschaftscharakter zu erhalten.
Weitere Informationen zum Dorfwettbewerb erhalten Sie unter: www.laendlicher-raum.sachsen.de/dorfwettbewerb
Siegerehrung des 11. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ am 21.06.2022
Gohrisch gewinnt im 11. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
Am 21.06.2022 fand der Dorfwettbewerb mit der Siegerehrung seinen feierlichen Abschluss, nachdem in den vergangenen Wochen die Jurymitglieder bestaunt hatten, was alles bereits geschaffen wurde und wie viele Helfer sich vor Ort engagieren.
Letztendlich ging der Kurort Gohrisch als Sieger hervor, der vor allem durch eine große Geschlossenheit der vier Ortsteile Cunnersdorf, Gohrisch, Kleinhennersdorf und Papstdorf überzeugte. Mit dem festen Willen für Veränderung und etwas für den Ort zu tun, hat sich die AG Tourismus gegründet. Beflügelt durch die Dorfwerkstätten hat das Engagement an Fahrt aufgenommen, was überall spürbar war.
Den zweiten Platz belegte Obercarsdorf. Dieser Ort punktete mit seinem großen Entwicklungspotenzial. Die Akteure haben es verstanden, ihre Stärken und Chancen für neue Vorhaben zu nutzen. Obercarsdorf zeichnet sich besonders durch seine Baugestaltung und Siedlungsentwicklung sowie die Grüngestaltung aus.
Einen Sonderpreis erhielt in diesem Wettbewerb Hirschbach. Dieser Ort war für die Jury der „Sieger der Herzen“. Er war unter sehr schwierigen Voraussetzungen an den Start gegangen, da sich der Vereinsvorstand kurz vor dem Wettbewerb zurückgezogen hatte. Dennoch wurde viel auf die Beine gestellt und der aufrichtige Wunsch nach Veränderung zum Wohle des Ortes war überall präsent.
Allen Preisträgern herzlichen Glückwunsch!
In allen Dörfern hat das Thema Corona eine große Rolle gespielt, denn ein ehrenamtliches Leben war durch die angeordneten Kontaktbeschränkungen weitestgehend zum Erliegen gekommen. „Unter diesen Umständen das Ehrenamt am Laufen zu halten, ist schwer und dann noch neue Vorhaben anzuschieben, umso mehr. Daher mein größter Respekt an Sie alle, dass Sie sich dennoch für eine Teilnahme an dem Dorfwettbewerb entschieden haben“, honorierte Landrat Michael Geisler in seiner Ansprache das Engagement der Dörfer. Außer den Preisträgern hatten sich Birkwitz-Pratzschwitz, Helbigsdorf, Hennersdorf und Oelsa am Wettbewerb beteiligt.
Auch im Wettbewerb wurde vieles digital umgesetzt. So stellten sich die Orte zu Beginn des Rundganges zumeist durch eine Power-Point-Präsentation vor. Hier gab es etliche originelle und kreative Beispiele. Und dennoch: der persönliche Austausch untereinander ist durch nichts zu ersetzen. Auch das haben die Dorfrundgänge deutlich gezeigt.
„Mit Ihrem Engagement tragen Sie zur nachhaltigen Entwicklung Ihrer Orte und der gesamten Region bei und Sie nehmen aktiven Einfluss auf die Verbesserung der Lebensqualität in Ihrem Dorf, dafür danke ich Ihnen“, gratulierte Landrat Geisler den Preisträgern und würdigte gleichzeitig die Leistung aller teilnehmenden Orte. Er dankte auch den Bürgermeistern, „die sich die Zeit genommen haben und bei den Dorfrundgängen der Jury für Fragen zur Verfügung standen. Das zeugt von einer guten Zusammenarbeit und ist eine Wertschätzung für das Ehrenamt im Ort. Ein besonderes Dankeschön geht auch an die Jurymitglieder, die sich mit hoher Fachkompetenz in die Bewertung eingebracht haben.
Für Gohrisch und Obercarsdorf heißt es jetzt sich auf den Landeswettbewerb vorzubereiten und dabei noch eine Schippe draufzulegen. Als Sieger sowie Zweitplatzierter haben sie sich dafür qualifiziert und treten im Herbst mit den 19 besten Dörfern aus den Kreiswettbewerben in den Wettstreit.
Der nächste Kreiswettbewerb startet im Jahr 2024. Hier sind wieder alle Dörfer des Landkreises aufgerufen sich zu beteiligen und zu zeigen, welche Projekte umgesetzt wurden und welche neuen Ideen bereits wieder reifen.
Der Wettbewerb wurde von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden finanziell unterstützt.
Kontakt
Katrin Hentschel
Schloßhof 2/4 I 01796 Pirna
Telefon: 03501 515-1518
E-Mail schreiben
Waldkirchen Sieger im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2018 - Oberbärenburg gehörte zu den 13 Finalisten
Auch wenn Oberbärenburg nicht zu den drei Erstplatzierten im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gehört, so haben sich die Vertreter von Oberbärenburg dennoch gefreut. Sieger im Kreiswettbewerb zu sein und zu den 13 Finalisten zu gehören, war für sie schon eine Überraschung, denn damit hatte keiner gerechnet. So hatten sich Ortsvorsteher, Vereinsvorsitzender und Vertreter der aktiven Bürgerschaft von Oberbärenburg am Freitag, dem 22.06.2018, zur Abschlussveranstaltung nach Stangengrün auf den Weg gemacht.
In der Laudatio wurde Oberbärenburg eine durchaus besondere Stellung bei den teilnehmenden Dörfern bescheinigt, das mit dem Engagement zur Naturbewahrung, Ruhe und Entschleunigung die Jury beeindruckte. Wenngleich es das Kleinste der Teilnehmerdörfer war, so war es aber auch das Einzige, welches auf einen Olympiasieger verweisen kann. Staatsminister Thomas Schmidt dankte allen für ihr Wirken und übergab neben der Urkunde auch einen Gutschein über 1.000 EURO. Damit können die Oberbärenburger neue Vorhaben umsetzen – und erste Ideen gibt es bereits. Für alle war die erstmalige Teilnahme an dem Wettbewerb eine lohnenswerte Erfahrung. Herzlichen Glückwunsch!
10. Sächsischer Landeswettbewerb: Mit Oberbärenburg sollte man rechnen
Unser Kreissieger stellte sich der Landesjury – Ganz in Ruhe
Am Dienstag, dem 15.05.2018, war die Landesjury im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge unterwegs, um unseren Kreissieger im Wettbewerb letzten Jahres, den Erholungsort Oberbärenburg, in Augenschein zu nehmen. Getreu dem Motto „Oberbärenburg … ganz in Ruhe“ wurden die mit einem Kleinbus angereisten Juroren trotz des einsetzenden Regens herzlich im Ort begrüßt.
Die 15-köpfige Kommission war sehr beeindruckt vom breiten bürgerschaftlichen Engagement und dem Gesamteindruck des Ortes mit den gepflegten Grundstücken und den vielen Grünflächen.
„Wie aus einem Guss!“ – so die einhellige Meinung der Teilnehmer. Der Ort blieb seinem Motto treu und begeisterte alle Juroren. Gelobt wurde auch die sehr gute Präsentation. Mit Oberbärenburg liege „eine ganz besondere Frucht im Korb der 15 Dörfer“, so die Jurymitglieder.
Die Siegerehrung im Landeswettbewerb findet am 22. Juni 2018 in Stützengrün statt. Mit Oberbärenburg sollte man aber schon rechnen!