Zahnärztliche Vorsorge

In vielen Ländern feiern wir seit den 80ern jedes Jahr am 22. August den „Tag der Zahnfee“ und seit 1999 immer am ersten Freitag im Oktober den internationalen „Tag des Lächelns“. In Deutschland haben wir zudem seit 1991 am 25. September den „Tag der Zahngesundheit“. „Gesund beginnt im Mund – in Kita & Schule“ ist das Motto des diesjährigen Aktionstags für mehr Zahn- und Mundgesundheit. „Von diesem Leitsatz sollen alle Kinder profitieren – jeden Tag“ schreibt der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit als Initiator und stellt jedes Jahr eine andere Zielgruppe in den Mittelpunkt.

Sich selbst und anderen besser gefallen mit schönen Zähnen

Nicht geputzt und dann entsteht über längere Zeit eine Karies“ – für die Kleinsten von uns in den Kindertagesstätten oder für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen ist das kein „zu greifendes Ereignis“! Aber sofort zu spüren ist: „Meine Zähne fühlen sich glatt an, glänzen!“ „Kein Mundgeruch, wenn ich meinen Freund oder meine Freundin küsse“ ist oftmals für Teenager ein Argument zur Zahn- und Mundpflege. Das Anliegen ist, die Eigenverantwortung und Vorsorge jedes Einzelnen entsprechend seiner Lebenswelt zu fördern, um Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen zu verhindern.

Organisation und Finanzierung

In ganz Deutschland übernehmen die zahnärztlichen Teams aus den Gesundheitsämtern gemäß Ihrem gesetzlichen Auftrag diese Aufgabe als zahnärztliche Gruppenprophylaxe in Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen nicht nur am Aktionstag sondern mehrmals im Jahr! Zudem werden niedergelassene Zahnärztinnen und – ärzte beauftragt, diese Prophylaxe-Maßnahmen als Patenschaftszahnärztinnen und –ärzte mit zu tragen, um möglichst flächendeckend alle Kindereinrichtungen zu erreichen. Die Landesarbeitsgemeinschaften für Jugendzahnpflege stellen aus Mitteln, insbesondere von den gesetzlichen Krankenkassen und den zweckgebundenen Zuwendungen des jeweiligen Bundeslands finanziert, beispielsweise erste Zahnputzmaterialien für alle Kinder- und Jugendlichen für das Putzen in den Kitas und Schulen zur Verfügung.

Durchführung der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe bei mehr als 25.500 Kindern und Jugendlichen im Landkreis

„Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe ist das reichweitenstärkste Präventions- und Gesundheitsförderungsangebot für Kinder und Jugendliche in Deutschland“, so der Arbeitskreis zum Tag der Zahngesundheit. Historisch gewachsen gibt es in unserem Landkreis gleich zwei Regionale Arbeitskreise Jugendzahnpflege (RAK), einen in der Sächsischen Schweiz unter Leitung von Frau Dr. Hantzsche und einen im Osterzgebirge (ehemals Weißeritzkreis) unter Leitung von Frau Dr. Roediger (beide Gesundheitsamt). In den Gebieten beider RAK sind jeweils gleich viele Kinder bis zum zwölften Lebensjahr gruppenprophylaktisch zu betreuen. Jugendliche mit besonders hohem Kariesrisiko haben sogar bis zum 16. Lebensjahr einen Anspruch darauf. In unserem Landkreis sind das insgesamt etwa 25.500 Kinder und Jugendliche. Hinzu kommen noch mehre hundert Kinder, die von Tagespflegepersonen betreut werden. Um die Kinder von Tagespflegepersonen gleich zu stellen, gibt es hier Multiplikatoren-Schulungen durch die Geschäftsführerinnen der RAK im Landkreis. Knapp ein Drittel dieser Kinder und Jugendlichen in den Schulen und Kitas werden durch die zahnärztlichen Teams des Gesundheitsamtes unseres Landkreises betreut. Das sind rund 8000 Kinder in 48 von insgesamt 147 Kitas in unserem Landkreis, in 23 von 57 Grundschulen, in 8 von 30 Oberschulen oder Gymnasien und in 8 von 14 Förderkindertagesstätten oder –schulen. Im RAK Sächsische Schweiz sind zudem 26 niedergelassene Zahnärztinnen und –ärzte beauftragt die zahnmedizinische Prophylaxe in den verbleibenden Kindereinrichtungen sicher zu stellen. Im RAK Osterzgebirge sind weitere 32 Patenschaftszahnärztinnen und -ärzte tätig. So konnte langjährig flächendeckend die Versorgung aller Kindereinrichtungen sichergestellt werden. Derzeit nach zwei Jahren Pandemie werden nun für einzelne Kindereinrichtungen wieder neue Patenschaften im Bereich Osterzgebirge gesucht.   

Chancengleichheit für die Kinder und Jugendlichen

„Gruppenprophylaxe vermag es, ungleich verteilte Startchancen für Kinder im Hinblick auf gesunde Zähne abzumildern: Das gemeinsame Erlernen mundgesunder Rituale, besonders das des täglichen Zähneputzens, altersgemäße Wissensvermittlung über gesundes Essen, die Ermunterung zum Zahnarztbesuch – all diese Dinge tragen vom Milchgebiss an maßgeblich dazu bei, dass auch Kinder, deren (Mund-)Gesundheit zu Hause nicht gut unterstützt wird, nach und nach erlernen, ihre Zahngesundheit zu erhalten“, so schreibt der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit.

Ermutigen, anregen, beibringen – Begeisterung wecken

Wie setzen die zahnärztlichen Teams der RAK diese Aufgabe um? In die Kita oder Schule gehen, um das Putzen nur mal zu zeigen – was schon bekannt ist, genügt definitiv nicht! Den Kindern muss eine selbstständige Handlungsfähigkeit vermittelt werden und die Bedeutung der täglichen persönlichen Zahn- und Mundpflege  veranschaulicht werden. Greifbare Ziele wie die „glatten, glänzenden Zähne“ sind gefragt. Natürlich sollte die Zahnputztechnik jedes Einzelnen so gut wie möglich sein, um einen effektiven Schutz gegen Karies zu erzielen. Die Lernenden müssen diese Aufgabe bewältigen können, das heißt unterschiedliche manuelle Fähigkeiten müssen berücksichtigt werden. Leichter gesagt als getan, denn schon auf die Kleinsten soll eingegangen werden wie auch auf teilweise unmotivierte Teenager. Hinzu kommen Herausforderungen bei Kindern und Jugendlichen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen. Hier bedarf es Methodenvielfalt beim Handling des Putzens. Immer wieder erstellen die zahnärztlichen Teams im Gesundheitsamt dazu neue Anschauungsmaterialien für die verschiedenen Kindergruppen, die auch an die Patenschaftszahnärztinnen und –ärzte zur Durchführung der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe ausgeliehen werden. Unsere liebenswerten und den Kindern schon vertrauten Handpuppen sind als „feste Begleiter“ bei allen Aktionen immer dabei. Wenn die Jüngsten während des Prophylaxe-Unterrichtes über ganz andere Themen berichten, die für sie gerade sehr wichtig sind, ist es für die Akteure oft gar nicht so einfach, dies möglichst direkt mit dem Lehrstoff in Verbindung zu bringen und damit für die gesamte Gruppe „nicht den Faden zu verlieren“. Jedenfalls sollen die Aktionen zur Zahn- und Mundgesundheit in Schulen und Kitas allen Kindern Freude bereiten. Ihre aktive Mitarbeit wird stets gelobt. Ausgegebene Flyer mit Putzanleitung oder Malblätter passend zur Zahnputzgeschichte des Tages helfen, das Gelernte zu Hause weiter zu vertiefen. Ein voller Erfolg für die Aktion ist es, wenn die zahnärztlichen Teams beim Abschied in motivierte, begeisterte Gesichter sehen und wirklich nachhaltig, wenn bei den folgenden zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen ein weiterer Rückgang der Prävalenz der Karies festgestellt werden kann!

An und um den Tag der Zahngesundheit

Für unsere Teams im Gesundheitsamt und für viele zahnärztliche Kolleginnen und Kollegen beider RAK in unserem Landkreis ist der Aktionszeitraum um den Tag der Zahngesundheit in diesem Jahr ein guter Wiedereinstieg, ein Anlass, die Zahn- und Mundgesundheit der Kinder und Jugendlichen nach einer langen Pandemiezeit wieder stärker in den Vordergrund zu rücken. Das ist unser Beitrag  zur Förderung der allgemeinen, für jeden von uns so wertvollen Gesundheit!                  

Dr. Jana Roediger –Jugendzahnärztin im LRA SOE-

Die zahnärztliche Untersuchung der Kinder und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen dient der individuellen Feststellung des zahnärztlichen Behandlungsbedarfes.

Mit der Mitteilung an die Eltern über die Notwendigkeit der Kariesbehandlung, von Versiegelungen der bleibenden Backenzähne, dem kieferorthopädischen Beratungsbedarf bzw. von Zahnsteinentfernung und Zahnfleischbehandlungen soll ein frühzeitiger Therapiebeginn eingeleitet werden. Darüber hinaus bieten die Untersuchungen die Möglichkeit einer unabhängigen individuellen Beratung zum persönlichen Kariesrisiko und einer eventuellen kieferorthopädischen Behandlungsnotwendigkeit.

Nach Erhebung des Zahnstatus werden die Daten anonymisiert und ausgewertet. Auf Grundlage dieser Daten können zielgruppenspezifische Prophylaxeprogramme entsprechend der unterschiedlichen Kariesverteilung in den Schulen und Kindergärten durchgeführt werden, von denen jedes Kind profitiert. Voraussetzung dafür ist die Teilnahme einer großen Anzahl von Kindern an dieser Untersuchung.

Die zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung im Kindergarten erfolgt nur mit der Einwilligung der Eltern. Die Erzieherin kann bei der Untersuchung anwesend sein. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit einer Teilnahme der Eltern an der Untersuchung. Die Untersuchung in der Gruppe mit spielerischen Elementen hilft beim Angstabbau vorm Zahnarztbesuch.

Die zahnärztliche Untersuchung in der Schule findet in der Regel jährlich statt. Die Eltern haben Widerspruchsrecht, wenn sie die Untersuchung bei ihrem Kind nicht wünschen. Die Mitteilung darüber muss schriftlich am Untersuchungstag vorliegen. Die zahnärztliche Untersuchung in der Schule ist in der Regel eine individuelle Einzeluntersuchung.

Was ist mitzubringen?

  • der Vorsorgepass "Gesunde Zähne" zur Dokumentation der Untersuchung
  • Zahnputzutensilien für die Zahnreinigung nach dem Essen in der Schule

Zur Verbesserung der Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen werden vorbeugende Maßnahmen in Kindergärten und Schulen durchgeführt. Dazu gehören insbesondere:

  • das Erlernen der richtigen Zahnputztechnik und praktische Übungen
  • die Ernährungsberatung
  • die Motivation zum regelmäßigen Zahnarztbesuch
  • die Zahnschmelzhärtung durch die lokale Anwendung von Fluoridpräparaten (mit Einverständnis der Eltern)

Es werden u.a. mit Projekttagen in Kindereinrichtungen, Elternabenden, der Teilnahme am Tag der offenen Tür auch Eltern, Erzieherinnen, Lehrer und andere wichtige Personen erreicht, die bei der Betreuung der Kinder mitwirken.

Was ist mitzubringen?

  • der Vorsorgepass "Gesunde Zähne" zur Dokumentation der Prophylaxe

Jugendzahnärztin - Bereich Sächsische Schweiz

Dr. med. Grit Hantzsche (Jugendzahnärztin), Theresa Schiebel (Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin)

01796 Pirna, Schloßhof 2/4 (Haus SF)

01782 Pirna, Postfach 10 02 53/54

Telefon
E-Mail

Jugenzahnärztin - Bereich Osterzgebirge

Dr. med. dent. Jana Roediger (Jugendzahnärztin), Manuela Junke (Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin)

01744 Dippoldiswalde, Weißeritzstraße 7 (Haus HG)

01782 Pirna, Postfach 10 02 53/54

Telefon
E-Mail

Kinder- und Jugendärztlicher Dienst

01796 Pirna, Schloßhof 2/4 (Haus SF)

01782 Pirna, Postfach 10 02 53/54

Telefon
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