Besondere Soziale Dienste & Förderung

Im Referat Besondere Soziale Dienste und Förderung steht die Erfüllung von Aufgaben nach dem SGB VIII, des Pflegekinderwesens, der Adoptionsvermittlung sowie die Beratung und finanzielle Förderung der Kinder- und Jugendhilfe im Mittelpunkt.

Extra-Geld für Kinder- und Jugend(sozial)arbeit im Jahr 2023

Extra-Geld für Kinder- und Jugend(sozial)arbeit im Jahr 2023

Aktionsprogramm „Mittel zur Stärkung der Jugendhilfearbeit in den Kommunen“ macht Umsetzung der Reform des Sozialgesetzbuch - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe und zusätzliche Projekte des Kinderschutzes im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge möglich

Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge konnte im Jahr 2023 auf der Grundlage des Aktionsprogrammes „Mittel zur Stärkung der Jugendhilfearbeit in den Kommunen“ zusätzliche Mittel in Höhe von 173.076,00 Euro für die regionale Kinder-, Jugend- und Familienarbeit einsetzen.  

Insgesamt acht zusätzliche Projekte von sechs Trägern der freien Jugendhilfe und dem Träger der öffentlichen Jugendhilfe konnten durch die Fördermittel im Rahmen der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt zur Förderung der Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Freistaat Sachsen im Landkreis umgesetzt werden. Der Fördersatz betrug 100 Prozent. Zuwendungsfähig waren Personal- und Sachausgaben, aber keine investiven Maßnahmen.

Zuwendung zur Stärkung der Erziehungsberatungsstellen

Die zusätzlichen Mittel aus dem Aktionsprogramm wurden zur Stärkung der vier Erziehungsberatungsstellen (Diakonie Pirna und Dippoldiswalde, AWO Weißeritzkreis e. V., DRK Kreisverband Pirna e. V.) im Landkreis eingesetzt, um die zahlreichen Beratungsbedarfe, die nicht durch die bereits bestehenden Angebote und Leistungen aufgefangen werden konnten, zu decken. Somit konnte mehr Prävention vor Ort ermöglicht werden. Es ging dabei um Angebote zur individuellen Stärkung und Unterstützung von Eltern und jungen Menschen.

Zuwendung zum Aufbau einer Beratungs- und Interventionsstruktur im Landkreis bei sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Mit den Fördermitteln konnte im Landkreis eine Beratungsstruktur bei Fällen sexualisierter Gewalt zur Stärkung des Kinderschutzes aufgebaut werden. Dazu wurde ein strukturelles Netzwerk sowie ein Interventionsteam bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch den Deutschen Kinderschutzbund Kreisverband (KV) SOE e. V. im Landkreis etabliert.

Zuwendung für zusätzliche, förderfähige Projekte des Kinderschutzes sowie für Vorhaben zur Umsetzung der Reform des Sozialgesetzbuch - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe

Ziel war es, Zuwendungen für förderfähige Projekte nach § 14 SGB VIII an Träger im Landkreis auszureichen, die insbesondere im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes aktiv sind. Die Projekte sollten Bedarfe decken, die über das bisherige Maß im Rahmen des landkreisfinanzierten Grundangebotes hinausgingen. Dabei war im Sinne des Aktionsprogramms insbesondere die Stärkung des Kinder- und Jugendschutzes wichtig. Der Träger Deutscher Kinderschutzbund KV SOE e. V. setzte in diesem Zusammenhang ein präventives, theaterpädagogisches Projekt um. Der Träger HANNO e. V. ermöglichte Fachkräften aus den Bereichen der präventiven Kinder- und Jugend(sozial)arbeit im Landkreis mit einem zusätzlichen Projekt eine Weiterbildung im Rahmen des Lebenskompetenz- und Suchtpräventionsprogramms „REBOUND“.

Der Landkreis als Träger der öffentlichen Jugendhilfe setzte zudem ein Projekt mit verschiedenen Maßnahmen für Vorhaben zur Umsetzung der Reform des Sozialgesetzbuch - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe um. Dabei ging es um die Stärkung des Kinder- und Jugendschutzes im Allgemeinen sowie von Eltern, Kindern und Jugendlichen, Pflegekindern und Kindern und Jugendlichen in stationären Einrichtungen im Besonderen:

Um die vielfältigen präventiven Angebote von Polizei sowie den Jugend-, Gesundheits- und Bildungsämtern in den einzelnen Landkreisen des Freistaates Sachsen effektiver zu vernetzen, verfolgt der Freistaat die Landesstrategie „Prävention im Team“ (PiT). Im Sinne eines besseren regionalen Kinder- und Jugendschutzes wurde die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen von PiT Sächsische Schweiz-Osterzgebirge durch Herstellung und Verteilung von öffentlichkeitswirksamen Werbeartikeln verstärkt. Zudem wurden zahlreiche Gesprächsformate zum Thema Kinder- und Jugendschutz mit Hilfe der Förderung geplant und umgesetzt.

Im Rahmen von mehr Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien wurde außerdem eine Plakatausstellung im Jugendamt zu Beteiligungsformaten von Kindern und Jugendlichen (48-Stunden-Aktion im Jahr 2023) vorbereitet.

Zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen, die in Pflegefamilien oder in Einrichtungen der Erziehungshilfe aufwachsen, sowie von Eltern konnten zahlreiche, weitere Maßnahmen realisiert werden:

  1. Erstellung und Ausreichung von Kontaktkarten für Pflegekinder,
  2. Anschaffung von pädagogischem Arbeitsmaterial für den Pflegekinderdienst zur Umsetzung des im Jahr 2023 erstellten Schutzkonzeptes,
  3. Ausreichung von Broschüren für (Pflege-)Eltern,
  4. Ausreichung von Fachbüchern für Eltern zur Stärkung ihrer Kinder und Jugendlichen im Rahmen von niederschwelliger Elternarbeit,
  5. Organisation eines Fachtages "Elternarbeit im Bereich Hilfen zur Erziehung und PKD",
  6. Organisation eines Fachtages "Emotionale Vernachlässigung von Kindern",
  7. Druck von Schülerkalendern 2024 für Kinder und Jugendliche im Landkreis zu den Themen Cybergrooming, Regeln für die digitale Welt, „Party?... aber sicher!“, „Hilfe-Nummern“,
  8. Ausreichung von Mutmacher-Kalendern 2024 für Kinder und Jugendliche (insbesondere für Pflegekinder und Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen),
  9. Ausreichung eines interaktiven, methodischen Angebotes zur Lebenskompetenzförderung (Spiel Glücksrauschen) an die Träger der freien Jugendhilfe zur weiteren Nutzung mit der Zielgruppe.

Der Landkreis muss nach Eingang aller Verwendungsnachweise der einzelnen Zuwendungsempfänger nunmehr bis spätestens 31.12.2024 alle Einzelnachweise prüfen und dem Kommunalen Sozialverband Sachsen als Bewilligungsbehörde einen vollständigen Verwendungsnachweis vorlegen.

Seit 10. Juni 2021 wird die Reform des Sozialgesetzbuch - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt. Weitere Informationen dazu:

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/gesetze/neues-kinder-und-jugendstaerkungsgesetz-162860

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Oktober 2023 - Fachtage “Emotionale Vernachlässigung und psychische Misshandlung von Kindern und Jugendlichen”

Einladung Fachtag psychische Vernachlässigung

Fachtage zum Thema “Emotionale Vernachlässigung und psychische Misshandlung von Kindern und Jugendlichen” stießen bei Fachkräften auf große Resonanz

„Jetzt stell dich nicht so an!“, „Wenn du jetzt nicht mitkommst, schläfst du eben im Kindergarten!“, „Wenn du nicht spurst, schaffe ich dich ins Heim!“ Diese oder verletzendere Aussagen von Eltern werden fachlich als emotionale Vernachlässigung von Kindern, als psychische Misshandlung, gewertet.
Schaden für die kindliche Seele
Emotionale Vernachlässigung und psychische Misshandlung von Kindern und Jugendlichen sind Formen von Kindeswohlgefährdung, die leider nicht selten vorkommen. Sie werden definiert als eine unangemessene oder fehlende Fürsorge der Eltern. Dazu zählen mangelnde Zuwendung, Liebe, Respekt, Geborgenheit, Sicherheit oder Förderung. Emotionale Vernachlässigung und psychische Misshandlung sind oft nicht auf den ersten Blick sichtbar und bleiben lange Zeit von Nachbarn und selbst von Fachkräften in der Kita oder Schule unbemerkt. Die Folgen können schwerwiegend sein und sich ein Leben lang auf die psychische Gesundheit, das Wohlbefinden und das Lernen eines Menschen auswirken.
Informationen und Austausch für Fachkräfte
Es war deshalb ein besonderes Anliegen der Fachkräfte des Kinderschutzes sowie der Schulsozialarbeit sich hiermit auseinandersetzen. Die Netzwerkkoordinatorinnen der FRÜHEN HILFEN im Landratsamt, Kerstin Fritsch und Josefine Schuhmacher, luden hierfür die Expertin Diplom- Psychologin Dr. Elke Nowotny ein. Die Fachtage „Emotionale Vernachlässigung und psychische Misshandlung von Kindern und Jugendlichen” waren am 23. und 24. Oktober 2023 im Freitaler Gästehaus „Am Backofenfelsen“ mit jeweils 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern restlos ausgebucht. Neben einem Fachvortrag wurde eine Plattform für Kinderschutzfachkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes und Interessierte aus Sozialarbeit, Polizei und Justiz geboten, um sich über die emotionalen Auswirkungen von Vernachlässigung und Misshandlung auf Kinder und Jugendliche auszutauschen. Dr. Nowotny sprach in diesem Kontext auch über ihre eigenen Beratungserfahrungen und Forschungsergebnisse.

Zudem konnte in Gruppenseminaren der Umgang mit dem Verdacht auf emotionale Vernachlässigung im Praxisaustausch vertieft werden. Im Ergebnis wurde deutlich, dass es einer tieferen Auseinandersetzung über Verbesserungen für das psychische Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen bedarf.

Diese Maßnahme wurde mitfinanziert über das Programm "Mittel zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit" des Freistaates Sachsen.

April 2023 - Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ stärkt Kinder und Jugendliche im Landkreis – so wurde es verwendet

Logo LK SOE

Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge konnte im Jahr 2022 auf der Grundlage des Aktionsprogrammes „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ (Pauschale) zusätzliche Mittel in Höhe von fast 380.000 Euro für die Kinder- und Jugendarbeit einsetzen.  

Insgesamt 74 zusätzliche Projekte konnten durch die Fördermittel im Rahmen der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt zur Förderung der Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Freistaat Sachsen im Landkreis umgesetzt werden. Der Fördersatz betrug 100 Prozent. Zuwendungsfähig waren Personal- und Sachausgaben, aber keine investiven Maßnahmen.

Zuwendung für zusätzliche Projekte an die Träger der freien Jugendhilfe

Die zusätzlichen Mittel wurden für 18 Projekte der Kinder- und Jugendarbeit nach §§ 11 bis 13, 14, 16 SGB VIII eingesetzt. Diese wurden neu konzipiert, um Bedarfe, die aufgrund der Corona-Pandemie entstanden waren und nicht durch bestehende Angebote aufgefangen werden konnten, zu decken. Die Projekte boten Möglichkeiten zur Treff- und Freizeitgestaltung sowie zur niederschwelligen pädagogischen Begleitung von Kindern und Jugendlichen in allen Lebenslagen. Der Bedarf an Beratung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Familien, vor allem in der Einzelfallarbeit, war durch die Corona-Pandemie überproportional gestiegen.

Zuwendung zur strukturellen Stärkung der Erziehungsberatungsstellen

Die zusätzlichen Mittel aus dem Aktionsprogramm wurden zur Stärkung der vier Erziehungsberatungsstellen im Landkreis eingesetzt, um die zahlreichen Beratungsbedarfe, die aufgrund der Corona-Pandemie entstanden waren und nicht durch bestehende Angebote und Leistungen aufgefangen werden konnten, zu decken.

Zuwendung für Freizeitaktivitäten in den Kommunen  

Insgesamt 31 Städten und Gemeinden wurden auf Antrag Zuwendungen für Freizeitaktivitäten in ihrem kommunalen Gebiet zur Verfügung gestellt. Angeschafft werden konnten dadurch beispielsweise Tischtennisplatten, Fußballtore sowie kleine Sport- und Spielgeräte. Kindern und Jugendlichen konnten damit verstärkt Erholung und Gemeinschaft ermöglicht werden. Die Städte und Gemeinden stellten dafür insgesamt 48 Anträge.

Zuwendung zur Finanzierung von Ferienfreizeiten für Pflegekinder

Mit den zusätzlichen Mitteln wurden drei Ferienfreizeiten für Pflegekinder finanziert. Die Situation in Pflegefamilien war im Zusammenhang mit den Schulschließungen während der Corona-Pandemie besonders herausfordernd. Pflegeeltern als Laien in der Hilfe zur Erziehung mussten die häusliche Situation mit ihren Pflegekindern meistern und hatten aufgrund der bestehenden Leistungserbringung im Sinne von § 33 SGB VIII ganz besondere Herausforderungen zu meistern.

Der Landkreis muss nach Eingang aller Verwendungsnachweise der einzelnen Zuwendungsempfänger nunmehr bis spätestens 31.12.2023 alle Einzelnachweise prüfen und dem Kommunalen Sozialverband Sachsen als Bewilligungsbehörde einen vollständigen Verwendungsnachweis vorlegen.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

April 2023 - „Beziehung lebt durch Begegnung“ Vernetzungsveranstaltungen der Träger der Jugendhilfe im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge als Basis für die weitere Zusammenarbeit

Teilnehmer des Vernetzungstreffen Pirna sitzen in der Aula des BSZ

Mit der Gesetzesreform des Kinder- und Jugendhilfestärkungsgesetzes (SGB VIII) ist der Blick auf die Sozial- und Lebensräume der Kinder, Jugendlichen und Familien und die Netzwerkarbeit gesetzlich festgeschrieben worden. Diesen Vernetzungsgedanken griff das Jugendamt im Jahr 2022 auf und initiierte die Veranstaltungsreihe Jugendhilfe „Beziehung lebt durch Begegnung“. Ziel der Veranstaltungen war es, dass sich die Akteure der Prävention und der Hilfen zur Erziehung begegnen, ihre Arbeit vorstellen und Netzwerke geknüpft werden. Die Vernetzungsveranstaltungen fanden im Zeitraum von September 2022 bis zum März 2023 vor Ort in den fünf Sozialräumen des Landkreises statt. Sie erreichten insgesamt über 160 Akteure der Kinder- und Jugendhilfe. Mit den präventiven Angeboten sind Projekte der Jugendarbeit, der Jugendberufshilfe, der Schulsozialarbeit, des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes, der Familienbildung und der Jugendmigrationsdienst gemeint. Einbezogen wurden weiterhin die Mitarbeitenden der Fachbereiche Frühe Hilfen, des Allgemeinen Sozialen Dienstes und des Pflegekinderdienstes im Jugendamt des Landkreises. Aus dem Bereich Hilfen zur Erziehung nach §§ 27 ff. SGB VIII beteiligten sich freie Träger der Jugendhilfe, die Erziehungsberatung, ambulante Hilfen zur Erziehung leisten oder teil- bzw. stationäre Kinder- und Jugendwohngruppen betreuen. Die Teilnehmenden stellten ihre Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und Familien des Landkreises auf unterschiedliche Art und Weise vor und gaben einen Einblick in ihre Projekte, zeigten das Engagement von jungen Menschen in den Angeboten und sprachen über die täglichen Herausforderungen der sozialpädagogischen Arbeit. Die Veranstaltungsreihe war ein gelungener Auftakt, insbesondere nach den Jahren der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontakteinschränkungen, für die weitere Netzwerkarbeit in der Jugendhilfe des Landkreises. Informationen zu den Sozialräumen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge finden Sie unter: www.landratsamt-pirna.de/jugendhilfeplanung.html

April 2023 - „KOMPETENT IN DIE ZUKUNFT“ - Schulsozialarbeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

anonyme Schüler

„KOMPETENT IN DIE ZUKUNFT“

Schulsozialarbeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Derzeit sind im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge an insgesamt 40 Schulstandorten Projekte der Schulsozialarbeit unter dem Motto „KOMPETENT IN DIE ZUKUNFT“ aktiv. Bereits im Dezember 2022 wurden in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses die dafür zur Verfügung gestellten Mittel des Landes sowie des Landkreises in Gesamthöhe von ca. 2,4 Millionen Euro für das Jahr 2023 beschlossen. Der Landkreis kompensierte die zu diesem Zeitpunkt fehlenden Landesmittel für die bestehenden Schulstandorte durch eine zusätzliche Kofinanzierung. 

Die vom Freistaat Sachsen im März 2023 zusätzlich zur Verfügung gestellten „Mehrmittel“ für Schulsozialarbeit in Höhe von ca. 211.000 Euro für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden nun zusätzlich zum Ausbau der bestehenden Projekte genutzt. Damit konnte an den Standorten Grundschule „G.-E. Lessing“ in Pirna, Grundschule Schmiedeberg, Oberschule Sabel in Freital, Grundschule Ludwig Richter in Freital sowie Grundschule Poisental in Freital eine Stärkung der Projekte durch die Erhöhung der Arbeitszeiten der eingesetzten Fachkräfte umgesetzt werden.  Zudem wurde mit der Erhöhung der Zuwendung im Jahr 2023 über die regulären 40 Schulstandorte hinaus die Möglichkeit geschaffen, die Projekte der Schulsozialarbeit an den Gymnasien Wilsdruff sowie Heidenau außerhalb der bestehenden Förderliste im Landkreis mit zu fördern. Diese Projektstandorte wurden in der Vergangenheit wesentlich durch die Kommune selbst finanziert und können nun von den Mehrmitteln des Freistaates profitieren.

Die schulstandortbezogenen Projekte werden aktuell durch ca. 43 Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen, welche bei 12 freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe angestellt sind, umgesetzt. Die Ausgestaltung der inhaltlichen Arbeit kann sich an den einzelnen Schulstandorten sehr voneinander unterscheiden und zielt auf ein gutes soziales Miteinander im Klassenverband und in der gesamten Schule ab. Die Fachkräfte sind im Bereich der Beratung und Konfliktklärung tätig und bieten diverse Präventionsangebote an, z. B. Soziales Lernen, Streitschlichter, Nachmittagsangebote, Schülercafés oder die Unterstützung des Schülerrates. Schulsozialarbeit an Schule ist ein eigenständiges Angebot der Kinder- und Jugendhilfe. Eine enge Zusammenarbeit mit der Schulleitung und dem Schulträger ist wichtig für die Wirksamkeit der Schulsozialarbeit. Die kostenfreien und vertraulichen Beratungsangebote können ebenso von Eltern und Sorgeberechtigten sowie Interessierten in Anspruch genommen werden.

Eine Übersicht über die jeweiligen Standorte und Kontakte zu den Fachkräften vor Ort finden Sie unter: www.landratsamt-pirna.de/schulsozialarbeit.html.

Des Weiteren läuft noch bis zum 31.05.2023 die landkreisweite „PiT-Schulbefragung“ für alle Schulleitungen sowie für die jungen Menschen ab Klassenstufe 5. Mit den Ergebnissen dieser Onlinebefragung soll zukünftig effektiver präventiv auf pädagogische Problem- und Unterstützungsbedarfe der jeweiligen Schulen reagiert werden können. Ebenso dient die Schulbefragung dem Bereich Jugendhilfeplanung des Jugendamtes zur zukünftigen Priorisierung der Projektstandorte Schulsozialarbeit im Landkreis.

Weiterführende Informationen und Kontakte zur Befragung finden Sie unter: https://www.landratsamt-pirna.de/praevention-im-team.html

Kontakt: jugendarbeitundfoerderung@landratsamt-pirna.de

März 2023 - Flexibles Jugendmanagement im Landkreis - Begleiter und Förderer für junge Menschen und ihre Ideen

Logo Jugendring SOE, Projekt Flexibles Jugendmanagement

Der Landkreis wird auch im Jahr 2023 wieder das Flexible Jugendmanagement fördern. In seiner Sitzung am 1. Dezember 2022 beschloss der Jugendhilfeausschuss den Kofinanzierungsanteil des Landkreises Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge.

Seit 2009 gibt es das landkreisweit tätige Flexible Jugendmanagement. Von Beginn an wurde das Projekt, anfangs mit Unterstützung eines weiteren Vereins, vom Jugendring Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e. V. umgesetzt. Es ist eine Form der Jugendarbeit, die es so nur in Sachsen gibt. Das Projekt wurde zur Stärkung der Jugendverbandsarbeit ins Leben gerufen und an die Kreisjugendringe angebunden. Das eigenständige
Angebot der freien Jugendhilfe ist nicht an bestehende Sozialräume im Landkreis gebunden. Drei abgestimmte Bereiche bilden die Schwerpunkte:
• Demokratiebildung
• Ehrenamtsförderung
• Jugendarbeit
Das Flexible Jugendmanagement unterstützt, begleitet und initiiert verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten
für junge Menschen. Die Formate reichen von kurzfristigen Befragungen bis hin zur Begleitung von Jugendjurys
sowie Jugendparlamenten. Das Projekt motiviert Jugendliche zur Mitgestaltung ihres Lebensumfeldes, zum Mitbestimmen über ihre Themen und stärkt das Verantwortungsbewusstsein.

2023 sind folgende Projekte geplant:
• März & November: Jugendgruppenleiterschulungen (Juleica)
• April: Bildungsfahrt nach Brüssel (ausgebucht)
• Mai: 48h-Aktion im Landkreis in Kooperation mit Pro Jugend e. V. und KJV Freital e. V.
• Oktober: Gedenkstättenfahrt Auschwitz/Krakau

Ab März 2023 setzt das Flexible Jugendmanagement den Jugendfonds „Stadt.Land.Cash!“ um. Dabei können Jugendliche Gelder zur Umsetzung von Projektideen beantragen.

Kontakt: www.flexibles-jugendmanagement.de

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

März 2023 - Förderung für Maßnahmen der Kinder- und Jugend- sowie Stadtranderholung 2023

Kind hüpft in der Pfütze

Der Landkreis möchte auch im Jahr 2023 Familien mit niedrigem Einkommen unterstützen und fördert in diesem Zusammenhang Maßnahmen der Kinder- und Jugenderholung sowie Stadtranderholung nach § 11 SGB VIII.

Grundlage ist die Richtlinie des Landkreises zur Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen der Kinder- und Jugenderholung/Stadtranderholung für Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem Einkommen (RL Ferienzuschüsse nach § 11 SGB VIII).

Gefördert werden Kinder und Jugendliche aus Familien, deren Einkommen bis zu 20 Prozent über den Leistungsvoraussetzungen nach dem Sozialgesetzbuch II und XII liegt. Die Anträge sind vor Beginn der Maßnahme beim Jugendamt, Referat Wirtschaftliche Jugendhilfe, von den sorgeberechtigten Eltern zu stellen. Dem Antrag sind Nachweise zum Einkommen und eine Anmeldebestätigung des Trägers der Maßnahme beizufügen.

Ein Rechtsanspruch auf eine Förderung besteht nicht.

Der Antrag und die Richtlinie sind zu finden unter: www.landratsamt-pirna.de/wirtschaftliche-jugendhilfe.html

Kontakt:
Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Jugendamt
Schloßhof 2/4, 01796 Pirna
Telefon: 03501 515-2146

E-Mail: wirtschaftliche-jugendhilfe@landratsamt-pirna.de

Dezember 2023 - ein Dankeschön an die Pflegeeltern im Landkreis SOE

LK-SOE_Dank-an-Pflegefamilien

November 2023 - Fachtag des Jugendamtes zur Thematik Elternarbeit

Fachtag des Jugendamtes LK SOE zum Thema Elternarbeit

„Man kann ein Kind aus einer Familie nehmen, aber nie die Familie aus dem Kind…“

Fachtag „Elternarbeit in den Hilfen zur Erziehung“ des Jugendamtes

Am 29.11.2023 lud das Jugendamt die Fachkräfte der Kinder- und Jugendheime, ambulanten Dienste, Beratungsstellen und des Allgemeinen Sozialen Dienstes sowie Pflegekinderdienst zum Fachtag „Elternarbeit in den Hilfen zur Erziehung“ in das Berufsschulzentrum Pirna-Copitz ein. Rund 70 Teilnehmende folgten zunächst einem Fachvortrag von Frau von Wölfel des Kinder- und Jugendhilferechtsvereins und tauschten sich zu bereits bestehenden Ansätzen der Elternarbeit aus.

Diskutiert wurde über das sensible Thema, wie man mit Eltern arbeiten kann, die aufgrund unterschiedlicher individueller Gründe und Lebenslagen nicht für ihre Kinder da sein können. Wie gelingt es, Eltern in Hilfen gut zu beteiligen, die Beziehung zum Kind zu fördern und die Eltern stärker in der Lebenswelt der Kinder einzubinden? Sichtbar wurden gute Methoden, die im Landkreis bereits umgesetzt werden, die beispielsweise die Eltern im Heimalltag einbeziehen, Elternnachmittage gestalten, Feedback der Eltern gezielt einholen und die Zusammenarbeit von Netzwerkpartnern.

Deutlich wurden aber auch Stellschrauben in der Fachpraxis nämlich Transparenz, Kommunikation und Vertrauensarbeit. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass Elternarbeit ein wichtiger Arbeitsbereich ist, um den Kindern und Familien Stabilität und eine gute Perspektive zu ermöglichen.

Die Ergebnisse fließen in den weiteren Fachaustausch zwischen Jugendamt und freien Trägern der Jugendhilfe und werden im Jugendhilfeplan verankert.

Diese Maßnahme wurde mitfinanziert über das Programm "Mittel zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit" des Freistaates Sachsen.

Oktober 2023 - Herbstferienspaß für Pflegekinder dank zusätzlicher Spendengelder

Logo Pflegekinderdienst LK SOE

Der Pflegekinderdienst des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge organisiert in Zusammenarbeit mit Pro Jugend e. V. jährlich regelmäßige Ferienfreizeiten speziell für Pflegekinder. Dabei ist es uns ein Anliegen, die Konzepte und Rahmenbedingungen der Ferienlager speziell auf die Bedürfnisse von Pflegekindern und -eltern anzupassen.
Dank zusätzlicher Spendengelder konnte auch in diesem Jahr wieder eine dritte Ferienbetreuung für die Jüngsten unter den Pflegekindern ermöglicht werden. Für sieben Kinder zwischen sechs und zehn Jahren hieß es vom 4. bis 6. Oktober 2023 alle Vorfreude und Aufregung einzupacken, um mitunter zum ersten Mal in eine Ferienbetreuung außerhalb des bekannten Umfeldes hineinzuschnuppern. Pflegemama und -papa durften am Anfang nicht fehlen und begleiteten den Übergang in die ersten  gemeinsamen Gruppenaktivitäten.

Dank spielerischer Kennlernmethoden und der Aussicht auf Kastanienbastelei, Waldbuden bauen und Feuerholzsammlung für ein Lagerfeuer fanden alle kleinen Teilnehmer schließlich den Mut sich von ihren Pflegeeltern zu trennen. Liebevolle Gute-Nacht-Geschichten und Abendrituale halfen, um schlussendlich auch in fremder Umgebung in den Schlaf zu finden.

Ausgehend von der Unterkunft im Jugendfreizeithof Grillenburg fanden an den kommenden beiden Tagen spielerisch abenteuerliche Wander- und Erkundungstouren durch den Tharandter Wald statt. Den Höhepunkt bildete die Schatzsuche, welche am Grillenburger Schloss samt Schatztruhe endete und nebst süßem Proviant auch Blumen und Ahornsamen beinhaltete, welche auf die Nase geklebt oder als Propeller umherfliegend pure Freude ins Gesicht zauberten. Im Anschluss kehrten sieben kleine Menschen gemeinsam  mit ihren Betreuern quietschvergnügt zum Ausgangspunkt zurück.

Alle Pflegekinder haben diese Zeit mit Bravour gemeistert und die Erlebnisse genossen. Es bleibt spannend, wer sich womöglich im nächsten Jahr wieder trifft. An dieser Stelle möchten wir ein ausdrückliches  Dankeschön an die Spendengeber richten, ohne deren finanziellem Engagement eine Umsetzung dieser Freizeit nicht möglich gewesen wäre.

August 2023 - Pflegefamilien feiern ihr Sommerfest

mit Kinderhänden gestalteter Vogel Pfau

Ein Pfau entfaltet seine Schönheit

Pflegefamilien feiern ihr jährliches Sommerfest

Pflegefamilien helfen, damit Kinder aus außergewöhnlichen Situationen lernen zu vertrauen, sich wieder zu öffnen und sich auf ihrem Lebensweg nach ihren Möglichkeiten entfalten können. Am 26. August 2023 hatte der  Pflegekinderdienst alle Pflegefamilien des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in den Wildpark  Osterzgebirge nach Altenberg/Geising zum alljährlichen Sommerfest eingeladen.
 

Insgesamt 41 Pflegefamilien, darunter 50 Pflegekinder, waren trotz des zunächst regnerischen Wetters gekommen. Mit Öffnung der Tore des Wildparkes lichtete sich auch die Wolkendecke und die Sonne kam heraus.

Bei der morgendlichen Fütterungsrunde erlebten die Kinder und Jugendlichen die Tiere hautnah. Mutige Kinder ließen sich die Futterpellets von Reh, Ziege oder Alpaka direkt aus der Hand fressen. Auch viele Fragen wurden gestellt. So wunderten sich zunächst alle über das blutige Geweih eines Damhirsches, der sich offensichtlich in Rivalitäten oder Machtkämpfen mit einem Mufflon- Widder befand. Das Team des Wildparks Osterzgebirge erklärte, dass solches Kräftemessen unter den Tieren ganz normal sei.
 

Wichtig ist der Kontakt der Pflegeeltern untereinander
Während die Kinder und Jugendlichen die Tiere mit Begeisterung entdeckten und beobachteten, nutzen ihre Pflegeeltern die Zeit zum Austausch untereinander. Bekannte freuten sich über ein Wiedersehen, neue Kontakte wurden geknüpft. Es hat einen besonderen Wert, mit „Gleichgesinnten“, welche ebenfalls ein Pflegekind aufgenommen haben, ins Gespräch zu kommen. Dafür muss allerdings nicht auf das jährliche Sommerfest gewartet werden, denn es gibt regelmäßige Austauschmöglichkeiten im Rahmen von Pflegeeltern- Cafés, die gern rege genutzt werden können.
 

Händeabdruck schafft bleibende Erinnerung
Beim Kinderschminken schlüpften manche Kinder vollends in die Rolle von Tieren und Fabelwesen. So waren die Tiere des Wildparkes an diesem Samstag umgeben von wilden Tigern, farbenfrohen Schmetterlingen, glitzernden Prinzessinnen und schillernden Superhelden. Und auch in diesem Jahr tauchten die Pflegekinder ihre Hände wieder in Farbe und drückten diese auf Stoff. Pflegekinder machen die Welt bunter. Passend zum Motto des Tages und der Umgebung des Wildparks gestalteten die verschiedenen Handabdrücke gemeinsam die bunten Federn des Pfaus und schufen damit eine bleibende Erinnerung an einen schönen Tag. So stehen die bunten Federn des Pfaues an dieser Stelle wie ein Sinnbild für die zahlreichen und vielfältigen Pflegekinder und ihre Familien, verbunden mit einem großen Dankeschön seitens des Jugendamtes. Das Team des Pflegekinderdienstes freute sich besonders, einige Pflegekinder einmal in einer anderen Umgebung, als bei den sonstigen Hausbesuchen und Hilfeplangesprächen, erleben zu dürfen. Ein großes Dankeschön geht für die wiederholt gelungene Zusammenarbeit an das Team des Wildparks Osterzgebirge.

Juli 2023 - Pflegekinder gehen als Mannschaft auf große Fahrt

Pflegekinder gehen als Mannschaft auf große Fahrt

Pflegekinder gehen als Mannschaft auf große Fahrt

Sommerzeit ist Freizeit-Spaß und das nicht nur im Hort, Zuhause oder im Familienurlaub, sondern auch unter den Pflegekindern unseres Landkreises.

In Zusammenarbeit mit dem Träger der freien Jugendhilfe, dem Pro Jugend e. V., ist es uns auch in diesem Jahr wieder gelungen, verschiedene mehrtägige Kinder- bzw. Jugend-Freizeiten für unsere Pflegekinder zu organisieren.

Die Teilnahme am kleinen Freizeitcamp bedeutet für einige Kinder inzwischen nicht mehr nur ein „Rauskommen aus dem Alltag“, ein Ferienhighlight miterleben und andere Pflegekinder mit ähnlichen Lebens- und Gesprächsthemen kennenlernen. Für einige von ihnen ist es auch ein Wiedersehen mit Freunden aus dem letzten oder vorletzten Camp.
Es ist das besondere Setting im kleinen Teilnehmerkreis, abgestimmt auf die Bedürfnisse von Pflegekindern, welche das Angebot für Kinder und Pflegeeltern interessant macht.

Für die Ältesten unter den Pflegekindern ging es vom 30. Juni 2023 bis 2. Juli 2023 nach Geising in eine Wochenendfreizeit mit verschiedenen Workshops zu den Themen „Deine Rechte“ und „Verselbständigung“.

In der Zeit vom 10. bis 14. Juli 2023 verreisten elf Pflegekinder zwischen zehn und dreizehn Jahren an die Talsperre Kriebstein. Die Jugendherberge verfügte über einen direkten Zugang zur Badestelle an der Talsperre - perfekt, um das tolle Sommerwetter in vollen Zügen für‘s Badevergnügen zu nutzen.

Der erste Tag führte unsere Pflegekinder in das Abenteuercamp Lauenhain. Unter Einsatz der eigenen Denk- und Arbeitskraft galt es ein transportsicheres Floß zu bauen. Die Gruppe erhielt dazu sämtliche Materialien und dann die Möglichkeit selbst anzupacken. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und zeigte: Die Mannschaft ist bereit, auf große Fahrt zu gehen.

Unternehmungen, wie eine Schiffsrundfahrt auf der Talsperre, ein Ausflug in den nahegelegenen Sonnenlandpark, ein Filmeabend unter freiem Himmel und ein Kreativangebot, füllten die Tage vollends aus und ließen glückliche Kinder nach einer aufregenden Auszeit vom Alltag heimfahren.  

Auch für die Jüngsten zwischen sechs und zehn Jahren kann in diesem Jahr noch eine Pflegekinderfreizeit in den Herbstferien angeboten werden: So wird vom 4. bis 6. Oktober 2023 eine dreitägige naturnahe Erholungszeit im Jugendfreizeithof in Grillenburg von Pro Jugend e. V. durchgeführt.

Liebe Pflegeeltern, bei Interesse melden Sie sich gern bei Ihrer bekannten Fachkraft des Pflegekinderdienstes im Jugendamt – es gibt nur acht freie Plätze.

Möchten Sie selbst Pflegeeltern werden?

Pflegekinder sind Kinder, die aufgrund von verschiedenen Problemlagen ihrer Eltern zeitweise oder dauerhaft nicht innerhalb ihrer eigenen Familie leben können und daher ein „zweites“ Zuhause suchen.

Haben Sie Interesse oder kennen Sie jemanden, für den diese Aufgabe eine Herzensangelegenheit werden könnte?

Wir beraten ausführlich zum Bewerbungsprozess und zu den verschiedenen Formen der Vollzeitpflege. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

Ihr Team des Pflegekinderdienstes

Weitere Fragen richten Sie sehr gern an: pflegekinderdienst@landratsamt-pirna.de

 

Juli 2023 - Artikel Sächsische Zeitung - Pflegeeltern gesucht

Logo Pflegekinderdienst LK SOE

SZ-Online 27.07.2023

Pflegeeltern dringend gesucht: Wie rettet man ein Kinderleben?

Das Jugendamt im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge braucht mehr Pflegeeltern. Eine Aufgabe, die vieles fordert, aber auch glücklich macht. Das zeigt ein Beispiel aus der Sächsischen Schweiz.

Von Jörg Stock

Auf Majas Bauernhof haben sich alle lieb. Da darf der Tiger gern mit rein in den Schweinestall, und auch der Esel hat nichts gegen Raubkatzen am Futtertrog. Maja ist drei. Wie es zugeht in der Welt, davon weiß sie noch nicht viel. Dass vieles anders ist, als es sein sollte, dafür ist sie selbst ein Beispiel: Ihre Mama sieht nicht, wie Maja in der Kinderküche Essen für ihre Plastiktiere kocht. Denn der Bauernhof steht bei Pflegeeltern.

Die schauen Maja umso lieber zu. "Sie hat sich super gemacht", findet Susan Lohse. Sie und ihr Mann Sven sind Majas Ersatzfamilie, seit das Jugendamt eines Tags im Februar 2021 anrief und dringend Platz für ein elf Monate altes Mädchen suchte. Die Lohses hatten bereits ein Pflegekind, Jonas, damals sechseinhalb. Ohne Zögern sagten sie dennoch zu. Susan lacht. "Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich noch mehr Kinder nehmen."

Kontakt zu leiblichen Eltern bleibt bestehen

Der Bedarf ist da. Daran lässt Christina Hildebrand, Chefin des Referats Besondere Soziale Dienste im Jugendamt des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, keinen Zweifel. Die Zahl der Pflegekinder sei zwar konstant, jedoch nur deshalb, weil es an Pflegestellen mangele. So hätten etwa im Mai fast zwanzig Kinder auf die Vermittlung gewartet. Weitere 16 Anfragen hätten vorgelegen.

Kinder werden Pflegekinder, wenn sich die eigene Familie zeitweise oder dauerhaft nicht angemessen um sie kümmern kann. Im Gegensatz zur Inobhutnahme, wo das Amt wegen Kindeswohlgefährdung durchgreift, erhalten Pflegefamilien die Kinder mit Zustimmung der leiblichen Eltern, die gewisse Umgangsrechte behalten. "Es soll eine enge Zusammenarbeit sein", sagt Christine Hildebrand. Loyalitätskonflikte, die das Kind belasten würden, will man so vermeiden.

Aktuell gibt es im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 175 Familien, die im Auftrag des Jugendamts Ersatzeltern sind. Die meisten, rund 140, haben je ein Kind in Pflege. Es gibt aber auch drei Familien, bei denen vier Pflegekinder leben. Insgesamt betreuen die Pflegefamilien 215 Kinder. Davon sind 28 in der Altersgruppe von null bis sechs, die das Amt vorrangig familiär unterbringt.

Die Lohses sind unter den 27 Familien, die zwei Kinder aufgenommen haben. Maja und Jonas heißen eigentlich anders. Aus Datenschutzgründen dürfen Namen und Gesichter nicht öffentlich gemacht werden. Was die Lohses öffentlich machen wollen, ist die Freude an der Arbeit als Ersatzfamilie. Diese Aufgabe hält jung, hält einen im Leben, sagt Susan. "Ich würde es keinen Tag anders wollen."

Eigentlich war Adoption geplant

Susan Lohse ist 52 Jahre alt, ihr Mann Sven 45. Beide stammen aus Dörfern der Sächsischen Schweiz. In Prossen leben sie in einem Haus am Hang, mit grandiosem Blick auf den Lilienstein. "Elbflöhe" steht neben der Eingangstür. So heißt die Tagespflege für Kleinkinder, die die Lohses seit 2018 hier für die Stadt Bad Schandau betreiben, und die ihre Hauptbeschäftigung ist.

Pflegestelle des Jugendamts sind die beiden schon seit 2016. Ursprünglich hatten sie ein Kind adoptieren wollen, nachdem sich der gemeinsame Kinderwunsch als nicht erfüllbar herausgestellt hatte. Bei der Beratung im Amt kam das Gespräch darauf, was sonst noch möglich wäre: Pflegeeltern sein. "So hat sich das ergeben", sagt Sven.

Das Amt ist dankbar für jeden, den diese Tätigkeit reizt. Für die befristete Vollzeitpflege von bis zu sechs Monaten hätte die Behörde gern fünf weitere Familien in petto, mindestens. Bei der unbefristeten Pflege, also bis zur Volljährigkeit, sei ein Zuwachs im zweistelligen Bereich nötig. "Es gibt kein Zuviel", stellt Referatsleiterin Hildebrand klar.

Immer die passende Familie fürs Kind

Das Jugendamt will den Bedarf nicht nur zahlenmäßig decken. Es will auch auswählen können. "Wir suchen immer die passende Pflegefamilie für das Kind", sagt Christina Hildebrand, "nicht das passende Kind für die Pflegefamilie." Angehende Pflegeeltern werden in Eignungskursen auf ihren Einsatz vorbereitet. Das Amt macht außerdem Hausbesuche, erkundet die Erwartungen und die Möglichkeiten.

Im Ergebnis entsteht für jede Pflegefamilie ein Profil. Das muss mit dem Profil des Kindes, mit dessen Biografie, Bindungsverhalten, Bedürfnissen und Einschränkungen zusammenpassen. Für das Erstellen der Profile werde viel Zeit aufgewendet, sagt Christina Hildebrand. Die Kinder, die bereits einen großen Rucksack Erfahrungen tragen, dürften nicht noch einmal einen Abbruch erleben. "Wir wollen eine bereichernde Situation für alle Seiten schaffen."

Bei den Lohses ist das geglückt. Das sagt nicht nur die Behörde. Für Susan Lohse, die gelernte Verkäuferin, die schon immer gern mit Kindern arbeiten und am liebsten Lehrerin werden wollte, ist die Rolle als Pflegemama wie eine Rückkehr zu jener Kreuzung im Leben, wo sie vor über dreißig Jahren falsch abgebogen ist. "Es ist die Chance, es jetzt so zu machen, dass man sich wohlfühlt."

Ein Stück eigene Kindheit weitergeben

Sven, der langjährige Kfz-Servicetechniker, der immer auch einen guten Draht zu Kindern hatte, will vor allem die schönen Dinge, die er selbst als Kind erlebte, etwa Unternehmungen oder Urlaubsreisen, an die Kinder weitergeben, die es heute nicht so gut haben. Erst durch die Schulungen hat er mitgekriegt, sagt er, was für traurige Schicksale es mitunter gibt. "Ohne Familie groß werden - das muss man keinem Kind antun."

Das Jugendamt wirb und wirbt. Ein merkliches Plus an Pflegefamilien hat das bislang nicht gebracht. Die Lohses denken, es könnte an Berührungsängsten mit den leiblichen Eltern liegen, oder mit dem Amt, das dann quasi auch zur Familie gehört. Beides ist für sie kein Problem. Die Eltern wissen, dass es ihren Kindern hier gut geht. So fühlen sie sich selbst auch besser. Und das Amt, sagt Susan, ist ein Partner, der hilft und Tipps gibt. "Es lässt einen nicht hängen."

Eine Frage bleibt: Was, wenn das Kind wider Erwarten doch zu den leiblichen Eltern zurückkehrt? Solche Fälle gibt es, sagt Christina Hildebrand, wenngleich äußerst selten. Sven Lohse sagt, dass er sich diesen Fall eigentlich gar nicht vorstellen will. Susan versucht, es nüchtern zu betrachten. Für sie ist richtig, was dem Kindswohl dient. "Wenn es so ist, dann ist es eben so."

Interessenten für die Arbeit als Pflegeeltern können sich beim Kinderpflegedienst des Jugendamts melden unter der Telefonnummer 03501 5152175 oder 5152176.

Mai 2023 - Sommerzeit für Pflegeeltern und Pflegekinder

Logo Pflegekinderdienst LK SOE

Auch in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 gibt es interessante Angebote und Austauschmöglichkeiten für Pflegeeltern und für Pflegekinder im Landkreis:

Ferienfreizeiten für Pflegekinder

In den Sommerferien, in der Zeit vom 10.07.2023 bis zum 14.07.2023, findet ein Ferienlager für 12 junge Menschen von 10 bis 13 Jahren zum Thema „Kinderrechte“ und mit vielen Möglichkeiten zu Sport, Spiel und Austausch statt. Der durchführende Träger Pro Jugend e.V. hat sich wieder spannende Aktivitäten und Workshops überlegt. Für dieses Ferienlager gibt es noch einen freien Platz für einen Jungen. Bei Interesse bitte schnell beim Pflegekinderdienst des Jugendamtes melden.

Für acht jugendliche Pflegekinder im Alter von 14 bis 17 Jahren findet vom 30.06.2023 bis zum 02.07.2023 eine Wochenendfreizeit zu den Themen „Deine Rechte“ und „Verselbständigung“ statt, welche ebenfalls der Träger Pro Jugend e.V. durchführt.

Sommerfest für Pflegeeltern und Pflegekinder

Am Samstag, den 26.08.2023, lädt der Pflegekinderdienst in der Zeit von 10 bis 13 Uhr alle Pflegeeltern und Pflegekinder herzlich zum Sommerfest in den Wildpark Geising ein.

Pflegeelterncafé

Am 23.09.2023 findet dann das Pflegeelterncafé in Schmiedeberg statt. Wir freuen uns besonders, in diesem Teil des Landkreises wieder ein Angebot für Sie bereitstellen zu können. Bitte melden Sie sich zahlreich an, für die Betreuung der Kinder wird gesorgt sein.

Erstberatung gewünscht

Falls Sie noch kein Pflegekind in Ihrer Familie betreuen, sich aber für die Tätigkeit als Pflegeeltern interessieren, stehen wir Ihnen gern für eine erste Beratung zur Verfügung.

Sie finden unsere Kontaktdaten auf der Homepage des Landkreises unter https://www.landratsamt-pirna.de/pflegekinderdienst.html oder Sie erreichen uns unter: pflegekinderdienst@landratsamt-pirna.de.

Ihr Pflegekinderdienst des Jugendamtes

Besondere Soziale Dienste und Förderung

01796 Pirna, Schloßhof 2/4 (Haus SF)

01782 Pirna, Postfach 10 02 53/54

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