(K)ein Äffchen unterm Weihnachtsbaum

15.12.2021 00:00

Symbolbild

Für manche soll es zu Weihnachten ein ganz besonderes Geschenk sein. Vielleicht ein Haustier, aber möglichst ein „außergewöhnliches“ …

Exotische Tiere, wie Reptilien, Vogelspinnen oder Molche sind nach Angaben der Tierschutzorganisation „PETA“ in den vergangenen zwanzig Jahren immer beliebter als Haustier geworden. Es ist ein rasanter Anstieg an privat gehaltenen Affen, Wildkatzen, aber auch Beutel- und Nagetieren zu verzeichnen.

Auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit schlägt Alarm: „Der Handel mit exotischen Wildtieren wie Reptilien und Amphibien trägt mit zum Artensterben bei“, heißt es in einer Studie, die Pro Wildlife e. V. im Auftrag des Ministeriums erstellt hat. Auch Deutschland trage dazu bei, dass Arten in ihren Ursprungsländern zunehmend gefährdet sind. Das betrifft ganz direkt die Nachfrage nach exotischen Wildtieren für den deutschen Heimtiermarkt. Die große Nachfrage müsse unbedingt reduziert werden, so das Ministerium.

Handel und Halterverbände sind aufgefordert mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Es sollten nur echte Nachzuchten gekauft werden, anstatt Wildfänge. Ein wichtiger Beitrag besteht darin, bedrohte Arten ohne Nachweis einer gesicherten legalen Herkunft zu meiden, nicht zuletzt, um Gesundheit von Mensch und Tier zu schützen. Der Import, Besitz und Verkauf dieser Tiere sollte verboten werden, auch das ist eine Erkenntnis aus der Studie. Betroffene Arten sollten außerdem unter Schutz gestellt werden. Die Listung dieser Arten ermöglicht eine bessere Kontrolle des Heimtierhandels und setzt Anreize für eine nachhaltige Zucht.

Fazit: Wenn es ein Haustier zu Weihnachten sein soll (was genau überlegt sein sollte) – dann ist vorher eine akribische Prüfung der Herkunft unabdingbar. Woher kommt das Tier, gehört es zu den bedrohten Arten, ist es gesund und vor allem: sind die Haltungsbedingungen gegeben? Nur wenn all diese Fragen positiv beantwortet werden können, ist eine Anschaffung vertretbar.

Dies gilt natürlich auch für eine Anschaffung von heimischen Tierarten wie Hund, Katze oder Meerschweinchen. Gerade in Zeiten von Corona und dem damit verbundenen Homeoffice wurden Haustiere angeschafft, welche nun zum Teil in den bereits gefüllten Tierheimen landen. Diese warten nun auf ein Herrchen oder Frauchen auf Dauer bzw. auf eine artgerechte Unterbringung.

Kontakt:
Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Umweltamt
Referat Naturschutz
Weißeritzstraße 7
01744 Dippoldiswalde

(Quellen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Pro Wildlife e. V., PETA Deutschland e. V.)