06.01.2023 11:25
Der Landkreis verfügt über mehr als 8.000 Bauwerke, die Kulturdenkmale im Sinne des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes sind. Mit der Bewahrung dieser Sachzeugen der menschlichen Geschichte und Kultur wird ein Beitrag zur Erhaltung der vielfältigen Kulturlandschaft unseres Landkreises geleistet. Die Eigentümer und Besitzer sind für die Erhaltung und Pflege ihrer denkmalgeschützten Objekte im Rahmen des Zumutbaren verantwortlich. Der Freistaat Sachsen unterstützt dies finanziell durch Zuschüsse nach seinen Möglichkeiten. Er stellt den Landkreisen Fördermittel zur Verfügung, die dieser nach Prüfung an die Eigentümer ausreichen.
Dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge standen im letzten Jahr 593.000 Euro zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Damit konnten im laufenden Jahr Gesamtinvestitionen in Höhe von rund sechs Millionen Euro umgesetzt werden.
Mit 56 Prozent wurden überwiegend Objekte von privaten Denkmaleigentümern gefördert. Unternehmen, Kommunen, Stiftungen und Vereine stellten zusammen einen Anteil von 30 Prozent. Der Anteil geförderter kirchlichen Maßnahmen betrug 14 Prozent.
Beispielhaft zu nennen sind hierbei die grundhafte Sanierungen und Wiedernutzbarmachung von Wohn- u. Geschäftshäusern in Königstein und Bad Schandau sowie von einem Ferienheim im OT Ostrau, die Fassadensanierungen am ehemaligen Herrenhaus in Borthen und am historischen Bahnhof in Tharandt und der planmäßige Rückbau eines der ältesten Bergarbeiterhäuser in Altenberg im Rahmen einer Translozierung. Ebenso bezuschusst wurde die Glockenstuhlerneuerung der Kirche in Bahra, OT Ottendorf, und die Sicherungsarbeiten an den historischen Regenwasseranzüchten unterhalb des Dippoldiswalder Obertorplatzes.
Zusätzlich zu den regulären Förderverfahren wurden Notsicherungsmaßnahmen bezuschusst, bei denen es sich in der Regel um dringend notwendige Sicherungsmaßnahmen an Denkmalobjekten handelt.
Zuschüsse über das Sonderprogramm „Umgebinde- und Fachwerkhäuser“ möglich
Beim Landesamt für Denkmalpflege existiert seit 2014 das Sonderprogramm „Umgebinde- und Fachwerkhäuser“, aus dem jährlich auch Objekte aus unserem Landkreis ausschließlich bzw. in Kombination mit dem Landesprogramm Denkmalpflege hilfreiche finanzielle Unterstützung erhalten. Durch das Referat Denkmalschutz werden in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege Prioritätenlisten erstellt. Insgesamt konnten bisher 18 Objekte eine Bezuschussung erhalten, im Jahr 2022 waren es erneut zwei Objekte, jeweils ein Umgebindehaus in Hinterhermsdorf und in Sebnitz.
Weitere Fördermöglichkeiten
Aktuell steht bis 2024 ein befristetes Förderprogramm für die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří „Industriekulturstätten im Erzgebirge – InERZ“ mit einem Fördervolumen von insgesamt 10 Millionen Euro zur Verfügung. Die Kosten tragen zur Hälfte der Freistaat Sachsen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Für 2024 können beim Landesamt für Denkmalpflege Sachsen noch Anträge gestellt werden.
Mit dem Kleinprojektefonds des Vereins Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. stehen den Ak-teuren vor Ort ebenfalls Fördermaßnahmen rund um Schutz, Erhalt, Vermittlung und Kommunikation des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zur Verfügung. Anträge auf Förderung können Vereine oder sonstige Träger der Welterbe-Bestandteile beim Welterbeverein stellen.
Kontakt:
Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Referat Denkmalschutz
Schloßhof 2/4
01796 Pirna
Telefon: 03501 515-3200
E-Mail: denkmalschutz@landratsamt-pirna.de