06.12.2023 16:00
Zum Nikolaustag hatte Landrat Michael Geisler über 100 Touristikerinnen und Touristiker zum diesjährigen Tourismustag in die Richard-Wagner-Stätten nach Graupa eingeladen. Mit den einführenden Worten: „Sie dürfen heute gespannt sein - nicht nur, weil Nikolaustag ist, sondern auch, weil das Thema Digitalisierung uns den Tag über begleitet“, begrüßte der Landrat alle anwesenden Gäste. Die Digitalisierung umfasst nicht nur die Anpassung von Organisationsstrukturen und die Neuausrichtung interner Prozesse, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der heutigen Tourismusbranche. Daher wurde am Tourismustag durch zwei Experten beleuchtet, wie Digitalisierung den Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft, aber auch, wie wichtig nach wie vor der persönliche Kontakt ist.
Nach der Eröffnung durch Landrat Geisler und einem Grußwort von Christian Schmidt-Doll, dem Geschäftsführer der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna, startete der erste Vortrag. Sabine Hübner, eine gefragte Service-Performance-Beraterin in Österreich, Deutschland und der Schweiz, sprach über das Thema „Service im digitalen Zeitalter“. Durch Humor, praxisnahe Beispiele und ihre Fachkenntnisse verdeutlichte sie die Bedeutung des Zusammenspiels von digitalem und persönlichem Service in der Tourismusbranche. Sie zeigte auf, wie durch persönlichen Kontakt und digitalen Service das Vertrauen des Kunden gewonnen und die Serviceleistungen weiter optimiert werden können.
Nach der Mittagspause referierte Björn Reckewell mit einem Vortrag über „Open Data für Tourismusbetriebe - Mit wenig Aufwand viel erreichen“. Als Geschäftsführer des Tourismusverbandes Nördliches Harzvorland e. V. betonte er die entscheidende Rolle des digitalen Auftritts von Unternehmen. Die zentrale Datenpflege nannte er den Schlüssel zum Erfolg. Mithilfe von Datenbanken sollen Apps und Websites der Kunden auf Informationen des Anbieters, wie Adresse, Öffnungszeiten oder Fotos zugreifen und diese dem Kunden im Internet präsentieren. Auf diese Weise könnten Angebote national und international verbreitet werden.
Im Anschluss an die Vorträge hatten die Zuhörer die Gelegenheit, ihre Erfahrungen am Stammtisch auszutauschen und durch Vorschläge der anderen Gäste neue Einblicke und Ideen zu gewinnen. „Digitalisierte Prozesse ersetzen kein freundliches Wort, Gerüche und Geschmack, kein Lächeln oder nette Gesten. Der Gast wird positive, emotionale Eindrücke länger in Erinnerung behalten, als den automatisierten, kontaktlosen Check-In bzw. Check-Out“, schloss der Landrat den Tourismustag ab und traf damit den Kern der Veranstaltung. „Um im Wettbewerb in der digitalen Zeit zu bestehen, ist ein ausgewogenes Zusammenspiel von persönlichem Kontakt und automatisierten Prozessen gefragt.“