Ist die Zukunft der Pflege smart und digital?

05.06.2024 14:30

Raum mit Menschen und PowerPoint

Kann die smarte neue Welt eine Erleichterung im Alltag für pflegende und zu pflegende Personen bringen oder nicht? Dieser Frage ging der Zukunftstag „Digitalisierung in der Pflege“ im April im Jagdschloss Graupa nach. Gemeinsam organisierten der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Vernetzungsplattform für die Pflegebranche CareTRIALOG das innovative Veranstaltungsformat. Prof. Dr. Oliver Schuster (Hochschule Hof) und Prof. Dr. Hans-Joachim Böhme (HTW Dresden) boten in ihren Vorträgen Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen des Einsatzes von smarter Technologie und Robotik. Über 80 Teilnehmer konnten sich fachlich und praktisch über die Entwicklungen auf dem Gebiet der smarten Technologien im Pflegebereich informieren. 

„Vor dem Einsatz innovativer Produkte macht es Sinn, dass jede Einrichtung herausfindet, wo sie gerade steht. Eine im ganzen Unternehmen erarbeitete und akzeptierte Digitalisierungsvision wäre dann ein folgerichtiger Schritt. Daraus kann eine Digitalisierungsstrategie mit konkreten Zielen und Maßnahmen abgeleitet werden“, führte Landrat Michael Geisler aus. „Anstelle von Einzellösungen führt eine Strategie zu systematischen Entscheidungen, die der jeweiligen Situation der Einrichtung entsprechen. Damit können begrenzte Ressourcen wie Personal, Zeit und Qualität effizienter eingesetzt werden und die neuen Technologien können ihr Unterstützungspotential besser zur Wirkung bringen.“

Einen ersten Schritt, um die notwendigen Informationen zu erhalten, konnten die Teilnehmer während des Zukunftstages „Digitalisierung in der Pflege“  an den Thementischen des World Café gehen und vor Ort Produkte ausprobieren. Zehn Gastgeber boten Einblicke in die Funktionen ihrer Produkte an: 

  • Bei HelpTech wurde im Selbsttest ausprobiert, wie ein Exoskelett die Zukunft des ergonomischen Arbeitens in der Pflege verbessern kann.
  • Digatus it consulting stellte den Digitalkompass für erste Schritte auf dem Weg zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie vor.
  • GIRA präsentierte eine Grundausstattung der Gebäudesteuerung für smarte und intelligente Produkte. 
  • Mit einem Aktivtisch inszenierte Heddier electronic, wie dieser die Aufgaben eines digitalen Mitarbeiters in der Betreuung übernehmen kann.
  • Den Robotikbereich mit Speiserobotern und Armunterstützungen stellte HIDREX Robotik / Rolli-TEAM vor.
  • Kaleido hatte VR Brillen im Gepäck, die Pflegebedürftige für virtuelle Erlebnisse nutzen können. 
  • HUM Systems stellte mit livy ein nachrüstbares, digitales Assistenzmodul für den Nachtdienst vor.
  • Thema bei Nemlia waren Möglichkeiten einer nutzergerechten Ausstattung von (Pflege)Räumen. 
  • Waldmann stellte die Kombination von Beleuchtung mit einer Bett-Exit Überwachung vor.
  • Wissner-bosserhoff präsentierte einen digitalen Pflege-Assistenten für jedes Bett.

Der mögliche Nutzen der vorgestellten Produkte wurde rege diskutiert. Für die Hersteller ergaben sich unter anderem wichtige Informationen zu den Anwendungsszenarien der Pflegenden, aber auch der Informationsbedarf bei den Entscheidern wurde besprochen. Wichtig für alle Beteiligten war der Austausch über die notwendigen Schritte für eine Einführung im Unternehmen. 

Auf diesem Weg können innovative smarte technische Lösungen dazu beitragen, dass alle im Pflegealltag davon profitieren: die Pflegenden und die zu Pflegenden.