21.08.2025 10:10
NEWS - Information Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz
Fledermäuse selbst live erleben: Internationale Fledermausnacht „Batnight 2025“ am 30.08.2025 für Kinder und Erwachsene
Kürzlich fand in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz das sechste gemeinsame Fledermauscamp der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst mit Experten des Landesfachausschusses für Fledermausschutz des NABU Sachsen und dem Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt statt. Zentrales Element des Camps ist eine Fangaktion, um Informationen über das Vorkommen von in der Region lebenden und durchziehenden Fledermausarten zu erlangen.
Die umfangreichen spaltenreichen Felslandschaften unmittelbar oberhalb der Elbe mit ihren vielen Insekten sowie die teilweise alten und von Totholz geprägten Wälder mit vielen Unterschlupfmöglichkeiten sind sachsenweit ein bedeutendes Schwerpunktgebiet für diese Tiergattung.
Fledermäuse sind gesetzlich geschützt und je nach Art gute Zeigerorganismen für bestimmte Lebensräume und deren Qualität. Die Erfassung in Form von Fängen erlaubt Rückschlüsse u.a. auf die Artzugehörigkeit, die Reproduktion und die Raumnutzung durch die Tiere. Viele Arten können nur mittels Fang, Vermessung und der Bewertung verschiedener Merkmale sicher bestimmt werden.
Organisiert und angeleitet vom NABU Landesfachausschuss für Fledermausschutz Sachsen und dem Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt bezogen die Experten des Fledermauscamps in zwei Nächten Anfang August die Fangstandorte im Elbtal und im Bielatal. Mit dabei waren 30 ehrenamtlich tätige Fledermausfachleute. Sie fingen die Fledermäuse mittels sehr feiner Puppenhaarnetze, darunter auch Hochnetze mit einer Höhe deutlich über den üblichen vier Metern. Sobald die Fledermäuse bestimmt und erfasst waren, ließen sie sie unverletzt wieder frei.
Es konnten 15 verschiedene Fledermausarten von bisher insgesamt 20 in der Sächsischen Schweiz erfassten Arten nachgewiesen werden. Darunter waren sehr seltene Arten, wie die Bechsteinfledermaus, Mopsfledermaus, Kleine Bartfledermaus und Nordfledermaus. „Eindrücklich für uns waren viele schwärmende Breitflügelfledermäuse, die sich aktuell in der Paarungszeit befinden“, sagt Ronny Goldberg, Referent für Arten- und Biotopschutz der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst.
Auch bereits beringte Tiere gingen ins Netz. Deren „Geschichte“ ermitteln die Fledermausexperten über eine laufende Abfrage bei der Beringungszentrale. So erfahren sie zum Beispiel, wann und wo ein Tier beringt wurde. Davon leiten sie das Mindestalter, Herkunft und Wanderbewegungen ab. Im Juli 2025 etwa beobachtete ein tschechischer Fledermausspezialist eine 2023 im Elbtal beringte Fledermaus der Art Großes Mausohr im Jeschkengebirge, also circa 65 Kilometer Luftlinie entfernt vom Ort der Beringung.
Die Nachweise der einzelnen Fledermausarten sind eine wichtige Grundlage für Entscheidungen der Nationalpark- und Forstverwaltung bei der Planung und Genehmigung von Maßnahmen.
Passend dazu bietet das NationalparkZentrum Bad Schandau anlässlich der Internationalen Fledermausnacht „Batnight 2025“ am 30.08.2025 von 19:00 bis 23:00 Uhr eine spannende Veranstaltung für Kinder und Erwachsene an. Nachtschwärmer sind eingeladen, die „Schönheiten der Nacht“ zur Dämmerung hautnah zu erleben und mit Fledermaus-Detektoren zu hören. Fledermausexperten erzählen Wissenswertes über die Lebensweise der heimlichen Nachtjäger. Das Große Mausohr (Myotis myotis), die Fledermaus des Jahres 2024/2025, wird an dem Abend besonders beleuchtet. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Mehr Informationen:
Informationen zum Programm und zur Anmeldung für die Batnight 2025 im NationalparkZentrum Bad Schandau: https://shorturl.at/V6E8s
NABU Landesfachausschuss für Fledermausschutz Sachsen: www.fledermausschutz-sachsen.de
Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt: www.fledermaus-aksa.de
Pressekontakt:
Staatsbetrieb Sachsenforst
Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz
An der Elbe 4, D-01814 Bad Schandau
Tel.: +49 (0)35022 900 615