27.06.2023 16:15
Das Jahr 2023 steht ganz im Zeichen des Insektenschutzes. Die Kuratoren der Kategorien „Insekt“, „Schmetterling“ und „Libelle des Jahres 2023“ haben drei heimische Arten ausgewählt, die aufgrund ihrer als bedroht geltenden Einordnung eine hohe Priorität für das Umweltamt des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge haben: das Landkärtchen, das Ampfer-Grünwidderchen und die Alpen-Smaragdlibelle.
Mit seiner stark geaderten Flügelunterseite und einer Spannweite von drei bis vier Zentimetern ist das Landkärtchen (Araschnia levana) ein markanter Schmetterling. Interessanterweise gibt es bei dieser Art einen auffälligen Unterschied zwischen den beiden jährlichen Generationen. Die im Frühjahr schlüpfenden Schmetterlinge sind leuchtend braun-orange, während die Sommergeneration eine schwarze Grundfarbe mit weißen Bändern und gelblichen Flecken aufweist. Die sächsischen Wälder und Auen bilden den perfekten Lebensraum für das Landkärtchen. Um den Schmetterlingen im eigenen Garten zu helfen, sollten halbschattige Standorte für Brennnesseln erhalten werden, da sich dort Raupen und Puppen ungestört entwickeln. Wichtig ist auch die Nähe zu Nektarpflanzen, da Landkärtchen keine weiten Strecken zurücklegen. Leider bedrohen Lebensraumverlust und intensive Landwirtschaft diese Art stark.
Das Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) ist ein metallisch grünlich bis türkisfarben schimmernder Tagfalter mit einer Spannweite von knapp 30 Millimetern. Es ist die häufigste Art unter den Grünwidderchen in unseren Breiten und kommt vor allem in großen Mengen auf artenreichen, mageren Wiesen vor. Die Raupen dieser Art ernähren sich von Sauerampfer, der auf solchen Wiesen wächst. Insbesondere im Hügel- und Bergland des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sind geeignete Gebiete für das Ampfer-Grünwidderchen zu finden. Diese Tagfalterart befindet sich auf der Vorwarnliste für Sachsen und Deutschland.
Von Ende Mai bis August ist die Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris) zu sehen. Sie ist eine schimmernd metallisch grüne und seltene Großlibelle, die außerhalb der Alpen in Deutschland nur im Osterzgebirge oberhalb von 750 Metern vorkommt. Ihr Lebensraum konzentriert sich hauptsächlich auf Zwischen- und Hochmoore, wo Kleinstgewässer und angestaute Gräben wichtige Entwicklungsgewässer sind. Die Seltenheit ihrer spezifischen Lebensräume und die Auswirkungen des Klimawandels auf diese Gewässer stellen große Gefährdungsursachen dar. Die Libelle ist stark vom Klimawandel betroffen und vom Aussterben bedroht. Ein intensiver Schutz der Lebensräume ist entscheidend für den Erhalt dieser faszinierenden Art.