02.07.2025 09:15
In den vergangenen Jahren kam es im Dippoldiswalder Ortsteil Sadisdorf bei Starkregenereignissen wiederholt zu Sturzfluten im Einzugsgebiet des Ochsenbachs. Diese haben teilweise massive Schäden unter anderem an bebauten Grundstücken hinterlassen.
Die Teilnehmergemeinschaft Ländliche Neuordnung Sadisdorf setzte sich das Ziel, zukünftig das wild abfließende Oberflächenwasser temporär oberhalb der Bebauung zurückzuhalten, im weiteren Verlauf effizienter zu fassen und damit weitestgehend schadlos in den Ochsenbach abzuleiten.
In einer ersten Maßnahme im Jahr 2022 wurden eine Rohrleitung und eine Wasserfassung neu angelegt, um eine hydraulische Engstelle zu beseitigen und das wildabfließende Oberflächenwasser gezielt dem Ochsenbach zuzuführen.
Beginnend ab dem Jahr 2024 wurde das Rückhaltevermögen für Oberflächenwasser in einer ohnehin schon bestehenden natürlichen Senke nördlich der Obererzgebirgischen Straße durch die Absenkung der Geländehöhe um bis zu 1,20 Meter weiter erhöht. Im Ergebnis der baulichen Maßnahmen entstand eine Regenwasserrückhaltung als offenes, trockenfallendes Erdbecken. Somit kann bei Starkregenereignissen künftig der Abfluss in tiefer gelegene Lagen zeitlich verzögert erfolgen.
Im Jahr 2025 wurde die offene Entwässerungsmulde als Zuleitung des Oberflächenwassers in die Regenwasserrückhaltung angelegt. Diese wurde in Abhängigkeit der Geländeneigung abschnittsweise als Rasenmulde, Mulde mit rauer Sohlbefestigung oder als Raubettmulde angelegt. Zudem erhielt der Ortsrandweg „Alte Straße“ auf einer Länge von etwa 300 Metern einen grundhaften Ausbau mit einer Asphaltdeckschicht auf einer Breite von 3,50 Metern, zusätzlich wurde eine Ausweichstelle angelegt.
Im Bereich der Landschaftspflege wurde die straßenbegleitende Neupflanzung von sechs Bäumen vor dem Agrarstützpunkt der Agrargenossenschaft Sadisdorf e. G. ausgeführt. Durch eine Heckenpflanzung mit etwa 40 Sträuchern auf einer Fläche von knapp 175 Quadratmetern wurde der Auslaufbereich der Regenwasserrückhaltung zusätzlich gesichert.
Für den sehr schmalen Straßenbereich der „Alten Straßen“ zwischen dem Gelände der Kirche und des Friedhofes sowie der Zufahrt zum Sitz der Agrargenossenschaft Sadisdorf e. G. wurde die bestehende Verkehrsfläche auf einer Länge von etwa 100 Metern zusätzlich verstärkt und verbreitert.
Die Baukosten für die Gesamtmaßnahme beliefen sich auf etwa 575.000 Euro. Die Investition wurde im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ durch die Bundesrepublik Deutschland und durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts in Höhe von 89 Prozent finanziell unterstützt.
Die Eigenleistung der Teilnehmergemeinschaft Ländliche Neuordnung Sadisdorf in Höhe von 11 Prozent der Baukosten wurden für die „Alte Straße“ und das Rückhaltebecken durch die Große Kreisstadt Dippoldiswalde und für die Verbesserung der Zufahrt zum Agrarstützpunkt durch die Agrargenossenschaft Sadisdorf e. G. getragen.