Sprachmentoren des Jugendamtes unterstützen Fachkräfte der Kindertagesbetreuung

06.05.2024 11:00

Symbolbild

Im Rahmen des „Landesprogramms alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung Sachsen“ nahmen Anfang April 2024 vier Sprachmentorinnen ihre Tätigkeit auf. Seither unterstützen sie den Ausbau und die Qualifizierung der sprachlichen Bildung in der Kindertagesbetreuung des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG) und das Zentrum für Forschung, Weiterbildung und Beratung an der ehs Dresden gGmbH (ZFWB) bilden die Koordinierungsstelle für das Programm. Zielstellung ist es, pädagogische Fachkräfte der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen in Bezug auf die sprachliche Bildung der Kinder umfassend zu beraten, fachlich zu begleiten und dadurch langfristig die Qualitätsentwicklung in diesem Bereich zu unterstützen. Unter diesem Aspekt soll der Fokus auch auf die Mundgesundheit gerichtet werden.

„Durch das Landesprogramm können erstmalig alle Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen des Landkreises von diesem Unterstützungsangebot profitieren. Bislang war das nur Kindertageseinrichtungen möglich, welche einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern mit sprachlichen Förderbedarf hatten. Dabei zeigen die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen für den Bereich Sprache und Sprechen, dass übergreifend Handlungsbedarf im Landkreis besteht“, erklärt Landrat Michael Geisler. „Mit dem Landesprogramm ‚Alltagsintegrierte sprachliche Bildung‘ können wir unseren Einrichtungen der Kindertagesbetreuung diese Unterstützung für das kommende Jahr sicherstellen.“

Sprache ist ein grundlegendes Werkzeug zur Kommunikation und zentraler Baustein für die gesamte kindliche Entwicklung. Sie ist eine wichtige Grundlage für gelingende Bildungs- und Teilhabechancen aller Kinder und wird in den frühen Lebensjahren insbesondere durch die Familien und die pädagogischen Fachkräfte gelegt.

Alle Akteure der frühkindlichen Bildung im Landkreis können sich auf zahlreiche fachliche Veranstaltungen zu Themen der Sprachentwicklung von Kindern, Methoden der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung oder der Unterstützung von mehrsprachig erzogenen Kindern freuen. Auch der Themenschwerpunkt Sprache im Altersbereich der Hortkinder wird vom Landesprogramm in den Fokus genommen.

Weiterhin wird jeder Kindertageseinrichtung sowie Kindertagespflegestelle eine Sachkostenpauschale zum Erwerb von Materialen für die alltagsintegrierte sprachliche Bildung sowie für thematische Fortbildungen zur Verfügung gestellt. Zur zielgerichteten Auswahl sprachförderlicher Materialien sowie zum Einsatz der Mittel werden die Fachkräfte durch die Sprachmentorinnen beraten. Zudem wird die Vernetzung der Fachkräfte gefördert.

Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist einer der ersten sächsischen Landkreise, welche das Landesprogramm „Alltagsintegrierte sprachliche Bildung“ mit einem multiprofessionellen Team umsetzen und somit an das positiv bewertete Bundesprogramm anschließen. „Damit haben unsere Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegepersonen und auch wir in Hinblick auf das Jugendamt eine gewisse Planungssicherheit und können aufgebaute Strukturen und Kompetenzen erhalten und ausbauen. Vorerst ist das sächsische Landesprogramm bis Mitte 2025 geplant“, erklärt Landrat Geisler abschließend.  

Das Landesprogramm ist aus dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ entstanden. Dieses Programm war ursprünglich bis 2022 ausgelegt, wurde jedoch bis Mitte 2023 von der Bundesregierung weiterfinanziert, um den Bundesländern eine Übergangsphase für eigene Landesprogramme zu ermöglichen. Von diesem Bundesprogramm haben im Landkreis 27 Kitas profitiert.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.