21.06.2023 13:00
Der Borkenkäfer startet in die nächste Saison
Das Referat Forst des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge rechnet in diesem Jahr mit erheblichen Schäden durch den Borkenkäfer. Waldbesitzer sollten alarmiert sein, da der vergangene Winter keinen nennenswerten Einfluss auf die Käferpopulation hatte. Obwohl der kühle und regnerische April vorerst den Ausflug der Fichtenborkenkäfer verzögerte, nahmen die Zahlen der Buchdrucker und Kupferstecher mit steigenden Temperaturen wieder zu. Seit Ende April sind die Fangzahlen an den Überwachungsstandorten im Landkreis kontinuierlich gestiegen. Anfang Mai wurden an mehr als der Hälfte der Standorte Fangzahlen im vierstelligen Bereich ermittelt. Nur vier Wochen später lagen die Werte je Standort bereits im unteren fünfstelligen Bereich, darunter 30.000 Buchdrucker in Cunnersdorf und über 23.000 im Hohwald.
Appell an Waldbesitzer!
Es ist möglich, den Wald systematisch zu inspizieren. Borkenkäfer befallen zunächst liegendes Holz von Holzpoltern und umgestürzten Bäumen, aber auch geschwächte Bäume sind gefährdet. Sie treten vermehrt an Standorten auf, an denen es im letzten Jahr bereits Käfernester gab. Auch sonnenbeschienene Waldränder sind anfällig. Bei hohen Käferdichten werden jedoch selbst gesunde Fichten befallen.
Bohrmehl und Harztrichter weisen auf den Befall hin. Das Mehl ist an Rindenschuppen, toten Ästen, Astgabeln, Spinnweben und Blättern sichtbar. Diese entstehen, da die Käfer das Bohrmehl beim Anlegen neuer Kammern durch das Holz nach außen befördern, um darin ihre Eier abzulegen.
Was tun, wenn Bohrmehl gefunden wurde?
Borkenkäferbefall ist ein deutliches Zeichen, dass ein Baum kränklich ist und kaum noch genug Abwehr bieten kann. Um eine weitere Ausbreitung des Borkenkäferbefalls zu verhindern, müssen die befallenen Bäume sofort entfernt und aus dem Wald transportiert werden. Das Holz sollte mindestens 500 Meter von gefährdeten Waldbeständen entfernt gelagert werden, da der Borkenkäfer auch Fichten in größerer Entfernung findet.
Unter guten Witterungsbedingungen können bereits sieben bis acht Wochen nach dem ersten Schwärmflug die fertig entwickelten Jungkäfer der nächsten Generation ausfliegen, und der Zyklus beginnt von vorne. Es ist wichtig, das ganze Jahr über auf neuen Borkenkäferbefall zu kontrollieren.