Kreuzotter oder Schlingnatter gesichtet? Bitte melden!

19.02.2024 13:30

Kreuzotter

Untere Naturschutzbehörde und Naturschutzstation Osterzgebirge fragen:

Schlangenarten werden immer seltener – Forschung braucht Unterstützung

Entdeckt man in der freien Natur eine Kreuzotter oder Schlingnatter, ist das ein besonderes und seltenes Erlebnis. Die Naturschutzstation Osterzgebirge und die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt rufen deshalb gemeinsam dazu auf, derartige Beobachtungen im Territorium des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu melden.

Die Kreuzotter ist im Jahr 2024 zum „Reptil des Jahres“ ernannt worden, was auf ihre große Seltenheit in ganz Deutschland hinweist. In Sachsen ist sie stark gefährdet, aber auch im angrenzenden Tschechien ist diese Schlangenart gefährdet. Doch Kreuzottern haben ihre Funktion im heimischen Ökosystem. Um sie und ihre schwindenden Lebensräume sinnvoll zu schützen, ist es nötig herauszufinden, wo genau sie leben.

Bräunlich oder grau gefärbt, mit deutlich schwarzem Zacken-Muster auf dem Rücken, verschwindet die Kreuzotter meist flugs im Gebüsch. Sie ist sehr scheu und kommt nur sehr lückenhaft vor. Sie frisst Mäuse, Eidechsen oder Frösche. Kreuzottern sind Giftschlangen. Doch sie gehen sehr sparsam mit diesem Gift um, da sie es für die Jagd brauchen. Nur, wenn sie sehr gestört oder in die Enge getrieben werden, nutzen sie es zur Abwehr. Ein Biss ist für Menschen nicht harmlos, aber auch nicht tödlich. Wenn man ein Tier sichtet, sollte man möglichst Abstand halten und auf Wegen bleiben.

Schlingnattern sind in unserem Landkreis extrem selten, völlig ungiftig und nicht ganz leicht unterscheidbar: An der Seite des Kopfes zieht sich ein dunkler Augenstreif vom Nasenloch bis zum Hals. Ihre Pupille ist rund – im Gegensatz zur schlitzförmigen Pupille bei der Kreuzotter. Schlingnattern besitzen einen braunschwarzen, oft herz- oder hufeisenförmigen Nackenfleck.

Verwechselt werden können sie unter Umständen mit Ringelnattern, die aber eine auffällige, gelbliche Zeichnung am Kopf haben. Sie sind völlig ungiftig. Die ebenfalls ungiftigen Blindschleichen sind hingegen nahe verwandt mit Eidechsen.

Der Aufruf zur Meldung gilt für beide Schlangenarten, sowohl Kreuzottern als auch Schlingnattern.

Kontakte zur Meldung von Kreuzottern oder Schlingnattern:

Naturschutzstation Osterzgebirge
Telefon: 035056 233950
E-Mail: info@naturschutzstation-osterzgebirge.de
Untere Naturschutzbehörde


Telefon: 03501 515-3430
E-Mail: naturschutz@landratsamt-pirna.de

Wenn möglich, sollte ein Fotobeleg und eine Standorts-Auskunft (eingezeichnet in eine Landkarte, digitale Karte oder GPS-Daten) beigefügt werden.