03.04.2023 20:00
Am Montag, dem 3. April 2023, stellte der Geschäftsbereich für Gesundheit, Soziales und Ordnung dem Kreistag Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die Integrierte Sozialplanung vor – die erste Sozialberichterstattung für den Landkreis.
Grundlage der Berichterstattung ist das Sozialmonitoring 2021. Darin wurden Themenschwerpunkte wie Demografie, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt, sozioökonomische Lebenslagen sowie Bildung und Erziehung aufgenommen.
Durch das fortwährende Geburtendefizit kommt es weiterhin zu einer Alterung der Bevölkerung. Begleitet wird diese Entwicklung durch Bildungsabwanderung und eine Familienzuwanderung. Die alternde Bevölkerung führt zu einem Anstieg altersbedingter Behinderungen, die wachsende Anforderungen an eine barrierefreie und altersgerechte Gestaltung der Kommunen und der Lebensverhältnisse stellen. Die Förderung der Mobilität und Schaffung, beziehungsweise Erhalt von wohnortnahen Angeboten wird dadurch immer bedeutender. Es besteht ein zunehmender Bedarf an Einrichtungen und Beschäftigten in stationärer und ambulanter Pflege.
Positiv entwickelt sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Eine wachsende Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter geht mit einem gleichzeitigen Rückgang der Arbeitslosenquote einher. Es zeigt sich dabei, dass der Landkreis als Erwerbsstandort an Attraktivität gewinnt.
Aufgrund des demografischen Wandels kommt es jedoch auch zu einer perspektivischen Zunahme des schon heute sichtbaren Arbeits- und Fachkräftemangels. Daneben wächst die Zahl der Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse.
Insgesamt positive Entwicklung lässt sich bei den sozioökonomischen Lebenslagen zwischen 2015 und 2021 erkennen. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen ist gestiegen, während die Inanspruchnahme von Transferleistungen nach SGB II und SGB XII sinkt. Lediglich bei der Zahl der Leistungsbezieher von Grundsicherung im Alter ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Leider ist der Anteil junger Menschen in der Bevölkerung auch in Zukunft weiter rückläufig. Die Kinder- und Jugendhilfe ist aufgrund vielfältiger Angebote gut aufgestellt, die Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung geht in der Tendenz zurück, auch wenn es durch die Corona-Pandemie zu einem leichten Anstieg gekommen ist.
Das vorhandene Platzangebot der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung ist im Landkreis bedarfsgerecht. Regional sind strukturelle Reserven vorhanden. Dabei führt jedoch der Anstieg der Schülerzahlen perspektivisch zu entsprechenden Kapazitätsfragen an den Schulen. In der Berufsausbildung gibt es einen hohen Anteil an Berufsschülern mit allgemeiner oder fachgebundener Hochschulreife, zeitgleich eine vergleichsweise geringe Zahl an Schülern an allgemeinbildenden Gymnasien und folglich auch weniger Absolventen an diesen Schulen.
Nachdem mit dem Sozialbericht eine erste Bestandsaufnahme gemacht wurde, sollen die Planungen auf dieser Grundlage besser abgestimmt und verzahnt werden. In einem nächsten Schritt werden in thematische Workshops konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für Kommunen gemeinsam mit Beteiligten der sozialen Daseinsvorsorge erarbeitet.
Zudem wird eine Datenbank mit den Sozialdaten aufgebaut und implementiert, der die Auswertung anhand eines digitalen Sozialberichtes per Knopfdruck erlaubt. Perspektivisch werden zudem Fokusgruppen gebildet, die die Themen aus den Workshops regelmäßig weiterentwickeln sollen. Die Kreisräte stimmten den Maßnahmen einstimmig zu.
Tourismusverbände hoffen für 2023 auf positive Entwicklung
Die Tourismusverbände im Kreisgebiet Sächsische Schweiz e.V. und Erzgebirge e.V. stellten die aktuelle Entwicklung in ihrem Verantwortungsbereich vor. Dabei zeigte sich eine positive Entwicklung, auch wenn die Krisen, vor allem Corona, auf die Zahlen drückten. Im letzten Jahr wirkte zudem noch das mit dem Waldbrandgeschehen in der Hinteren Sächsischen Schweiz verbundenen Waldbetretungsverbot negativ auf die Übernachtungszahlen. Perspektivisch erwarten die Verbände für 2023 eine gute Übernachtungs- und Besuchsquote.
Die Touristiker stellen sich im Landkreis regional und nachhaltig auf und kooperieren über die Landesgrenzen hinweg mit den Nachbarn in der Tschechischen Republik. Mit der Gästekarte mobil konnte beispielsweise in den teilnehmenden Gemeinden die Nutzung des ÖPNV durch Touristen und Gäste deutlich gesteigert werden.
Wintersport-Saison 2021/22 mit vielen Wettkämpfen
Die Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH (WiA) berichtete über die Wintersaison 2021/2022. In dieser Saison war die WIA an insgesamt 137 Bahnbetriebstagen unter anderem Ausrichter von acht nationalen und fünf internationalen Wettkämpfen im Bob-, Rennrodel- und Skeletonsport. Zum ersten Mal in der Geschichte der WIA wurden zwei Bob- und Skeleton-Weltcups ausgerichtet.
Die Corona-Zeit und die damit verbundenen Auflagen haben einen finanziell abgesicherten Betrieb erschwert. Die Gesellschaft schloss das Geschäftsjahr mit einem negativen Ergebnis von 39.600 Euro ab. Die Gesellschafterversammlung beschloss, diesen Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen ist.