16. Wirtschaftstag im Zeichen der Nachhaltigkeit

19.05.2022 00:00

Symbolbild

Am 18.05.2022 fand der 16. Wirtschaftstag des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge statt. Dazu hatte Landrat Michael Geisler die Unternehmerinnen und Unternehmer in die Turnhalle des Beruflichen Schulzentrums „Friedrich Siemens“ Pirna eingeladen.

„Der traditionelle Wirtschaftstag hat sich zu einer festen Größe im Kalender unseres Landkreises entwickelt“, freut sich Landrat Michael Geisler. „Die Resonanz überzeugt mich, dass wir mit dem Angebot richtig liegen und die Unternehmer unserer Region die Möglichkeit, sich zu vernetzen, gern nutzen. Mit dem diesjährigen Thema Nachhaltigkeit haben wir zudem bewusst einen Schwerpunkt gesetzt, der ganz entscheidend für die Zukunft unseres Landkreises und seiner wirtschaftlichen Struktur sein wird.“

Etwa 190 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Tourismus waren seiner Einladung gefolgt, um sich auszutauschen, über Erfahrungen zu sprechen, Kontakte zu knüpfen und in interessanten Vorträgen neue Erkenntnisse zu gewinnen. Unter den Gästen konnte Landrat Michael Geisler auch 20 Alumni begrüßen, die ihre Schulausbildung im Landkreis mit der Note 1 abgeschlossen hatten.

Interessante Einblicke in das Thema „Nachhaltigkeit“ gewährten  die Moderatorin und Physikerin Kristina zur Mühlen und das Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft Club of Rome Prof. Cristian Berg.

Kristina zur Mühlen gab den Zuhörern sieben Denkanstöße zu dem Thema Nachhaltigkeit.
Im zweiten Vortrag betonte Prof. Berg, dass Nachhaltigkeit eine Chance für Innovation und Optimierung sein kann. Viele Unternehmen des Landkreises haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind bereits gut für die Zukunft aufgestellt. Positive Beispiele aus verschiedenen Bereichen der regionalen Wirtschaft sind Impulsgeber und motivieren zum Handeln.

Unter den Gästen waren auch drei Gewinner des eku-Zukunftspreises anwesend. Die Preisverleihung fand am 09.05.2022 in Leipzig statt. Mit dem eku-Zukunftspreis macht das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) das vielfältige Engagement der Menschen in Sachsen sichtbar. Die drei Gewinner konnten sich aus insgesamt 256 Bewerbungen durchsetzen, die in einem mehrstufigen Verfahren durch ein Fachgremium geprüft und bewertet wurden.

Sabine Krüger - Naturraum Unverpackt in Neustadt

Naturraum Unverpackt - dahinter steht die Idee, einen Unverpacktladen im Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge zu eröffnen, der die Leitmotive Unverpackt, Regional und Nachhaltig vereint. Dieser Laden ist der Erste seiner Art im Landkreis und soll neben der Möglichkeit des bewussten Einkaufens auch einen Begegnungsort zum Wohlfühlen, Austauschen und zur Wissensvermittlung schaffen. Mit dem Ladenkonzept sollen Menschen aller Altersgruppen gleichermaßen motiviert werden, sich mit ihrem Konsum und dessen Auswirkungen auf die Umwelt auseinanderzusetzen und erste Schritte für einen nachhaltigeren Lebensstil zu gehen.

In dem es keine festen Verpackungsgrößen gibt und jeder selbständig entscheidet, wie viel er abfüllen möchte, wird einer Lebensmittelverschwendung entgegengewirkt. Durch Sehen, Riechen, Schmecken soll eine transparente und ganzheitliche Nähe zum Nahrungsmittel entstehen. Unnötige CO2-Emissionen sollen durch regionale Anbieter und kurze Transportwege vermieden werden.

Bärbel Kemper - Landgut Kemper & Schlomski

Unser Bienenwald Sachsens

„Unser Bienenwald Sachsens“ liefert eine Antwort auf das Waldsterben 2.0. Die 2019 auf einer ehemaligen Fichtenfläche begründete insektenfreundliche Aufforstung bietet Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insekten und weitere Tiere. Blühfreudige Bäume und Sträucher bereichern das klassische Waldbild und bilden einen wertvollen Biodiversitäts-Hotspot im Wald. In Umweltbildungs-/BNE- Veranstaltungen am Landgut Kemper & Schlomski (LGKS) werden am Praxisbeispiel Bienenwald Grundlagen zu Themen wie Artensterben, Biodiversität, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Insektenschutz vermittelt. Das Konzept der insektenfreundlichen Aufforstung wurde durch die engagierte Öffentlichkeitsarbeit bereits auf weiteren Standorten in ganz Deutschland umgesetzt. Sowohl Staatsforstbetriebe als auch Kommunen und private Waldbesitzer interessieren sich für das Thema Bienenwald und tauschen sich bereits über das eigens gegründete Netzwerk BienenwaldSchwärmer aus. Zudem erhalten Interessierte fachliche Unterstützung und Hilfestellung bei der Umsetzung ihres eigenen Bienenwald-Projektes. Die Netzwerkarbeit schreitet weiter voran und so sind weitere Bienenwälder in ganz Deutschland geplant. Einerseits ergibt sich so eine Lösung für die in den letzten Jahren entstandenen Kahlflächen im Wald, andererseits leisten die Bienenwälder als Biodiversitäts-Hotspots einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz und eine nachhaltige Entwicklung.

Dr. Sascha Bach - watttron GmbH Freital

Digitale Siegelsysteme für nachhaltige Verpackungslösungen

Nachhaltigkeit ist derzeit einer der größten Treiber für Innovationen in der Verpackungsindustrie. Zusammen mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen haben viele Markeninhaber ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele angekündigt, um bis 2025 100 % recycelbare oder wiederverwendbare Verpackungen herzustellen. Die Verwendung von Monomaterialien ist eine Lösung, diese Ziele zu erreichen. Solche Materialien haben ein sehr kleines Verarbeitungsfenster. Das bedeutet, dass das Siegeltemperaturfenster zwischen 2 und 5 Kelvin liegen muss. Bestehende Heizsysteme haben Temperaturabweichungen um 5 bis 10 Kelvin und können eine genaue Temperaturregelung nicht gewährleisten. Dies gilt insbesondere für kritische Siegelbereiche wie z.B. Zipper, die Doppelfalzbereiche oder in der Nähe von Ausgießern. Diese Unzulänglichkeiten der aktuellen Heizsysteme können mit Hilfe der Siegeltechnologie cera2seal gelöst werden. Bei diesem Heizsystem wird die Wärme direkt am Kontaktpunkt der Folienoberfläche erzeugt. Aufgrund der geringen Masse des Systems und der thermischen Isolierung können die Heizer innerhalb weniger Sekunden aufgeheizt werden, was eine Reduzierung des Energieverbrauchs um mehr als 30% ermöglicht. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Null-Emissions-Ziele in der Verpackungsindustrie.