Brand an der Bastei – Aktuelle Lage

18.07.2022 00:00

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Landrat Michael Geisler macht sich am 18.07.2022 mit Kreisbrandmeister Karsten Neumann ein Bild von der Lage beim Brandereignis am Steilhang der Bastei.

In der Nacht von Sonntag auf Montag, dem 18.07.2022, wurden die Einsatzkräfte gegen 0:30 Uhr zu einem Brand am Hang unterhalb der Bastei gerufen. Etwa 115 Einsatzkräfte, bestehend aus 13 umliegenden Ortsfeuerwehren sind bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Einsatz und bekämpfen den Brand am extrem steilen Geländebereich mit einem Höhenunterschied von circa 190 Meter sowohl von der Bastei aus als auch von der Elbseite. Die Arbeiten können größtenteils nur mit Seilsicherung durchgeführt werden. Daher ist auch die Höhenrettungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Heidenau vor Ort. Zwei Kameraden verletzten sich im Einsatz und mussten medizinische Betreuung in Anspruch nehmen.

Betroffen sind etwa 2500 Quadratmeter, in denen die Wehren immer noch Glutnester im Boden löschen. Die Wasserversorgung erfolgte aus der Elbe und mit Tankerumlauf von der Bastei aus. Zur Brandursache, sowie zum entstandenen Schaden kann noch keine Aussage getroffen werden. Die Basteibrücke sowie die Felsenburg Neurathen sind aufgrund der Löscharbeiten bis auf weiteres gesperrt.

„Ich danke den Kameraden für ihren entschlossenen und konsequenten Einsatz“, erklärte Landrat Michael Geisler, der sich am Morgen ein Bild von der Lage vor Ort machte. „Die Wehren haben vorbildlich zusammengearbeitet und damit eine Ausbreitung des Brandes unter diesen extremen Bedingungen wirkungsvoll eindämmen können. Den beiden im Einsatz verletzten Kameraden wünsche ich gute Besserung und schnelle Genesung.

Was man jetzt schon sagen kann, ist, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte einen aufopferungsvollen Wochenstart und vor allem Start der Ferien- und Urlaubszeit hinter sich haben. Das zehrt nicht nur an den Kräften der Kameraden, sondern auch finanziell an den Möglichkeiten der Gemeinden, die die Kosten dafür tragen. Wir brauchen dringend eine Lösung, mit der diese Mehrausgaben kompensiert werden, beispielsweise durch einen sachsenweiten Waldbrandvorsorgeplan. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass die teilweise sechsstelligen Kosten eines Waldbrandeinsatzes die Brandbekämpfungsfähigkeit einer Kommune nicht einschränkt.“

Die aktuelle Trockenheit bedeutet eine erhöhte Gefahr von Waldbränden. Das Landratsamt mahnt daher Waldbesucher zu Vorsicht und umsichtigen Verhalten. Unachtsamkeit, und Fahrlässigkeit sind häufige Ursachen für Waldbrände:

•    Tragen Sie durch Ihr Verhalten dazu bei, Waldbrände nicht erst entstehen zu lassen. Halten Sie sich strikt an das Verbot, Feuer im Wald und dessen unmittelbarer Nähe im Umkreis von 100 Metern zu entzünden.
•    Auch an ausgewiesenen Feuerstellen gilt die Ausnahmegenehmigung nur bis Waldbrandstufe 2.
•    Weisen Sie rauchende oder feuermachende Waldbesucher auf die Gefahren hin.
•    Auch achtlos aus dem Autofenster geworfene, noch glimmende Zigarettenreste haben schon oftmals Wald- und Vegetationsbrände verursacht – nutzen Sie daher immer die Aschenbecher Ihrer Fahrzeuge.

Wird ein Waldbrand erkannt, ist sofort die Feuerwehr über Notruf 112 zu verständigen. Eine schnelle Alarmierung gibt den Einsatzkräften wertvolle Zeit, eine Ausbreitung zu verhindern und den Brand wirksam zu bekämpfen. Im Nationalpark und zunehmend auch den anderen Forstbezirken sind Fluchtwege auf Grund der Geländespezifik und dem umherliegenden Totholz sehr begrenzt. Zufahrten und Wegeeinfahrten sind in besucherstarken Zeiten durch parkende Fahrzeuge oftmals blockiert und erschweren damit für die Rettungs- und Hilfskräfte den ohnehin nicht einfachen Zugang in die Wälder noch mehr.

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