Signal auf Grün für neuen Verkehrsverbund Ostsachsen

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04.12.2025 14:00

Foto: Landrat Michael Geisler, Verbandsvorsitzender des ZVOE, und Landrat Udo Witschas, Verbandsvorsitzender des ZVON, bei der Unterzeichnung des Vertrags
Landrat Michael Geisler, Verbandsvorsitzender des ZVOE, und Landrat Udo Witschas, Verbandsvorsitzender des ZVON, bei der Unterzeichnung des Vertrags

NEWS - Information Verkehrsverbund Oberelbe GmbH

  • Verbandsversammlung des ZVOE beschließt neuen Verband mit ZVON
  • Haushalt des Zweckverbandes für 2026 beschlossen
  • Hohe Investitionen in Barrierefreiheit
  • Tarifanpassung zum 1. April 2026

Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat auf seiner heutigen Verbandsversammlung in Coswig den Zusammenschluss mit dem benachbarten Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Landesdirektion Sachsen wird der neue Zweckverband Verkehrsverbund Ostsachsen (ZVVO) am 1. Januar 2026 seine Tätigkeit aufnehmen. Der Verband umfasst dann die Landkreise Bautzen, Görlitz, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden und die Große Kreisstadt Görlitz. Wichtige Themen auf der im Januar stattfindenden ersten Verbandsversammlung werden Beschlüsse zu einem umfassenden Tarifprojekt sein, mit dem Ziel, zukünftig mit einem Ticket durch ganz Ostachsen fahren zu können. Vorerst bleiben der VVO-Tarif und der ZVON-Tarif in ihrer bekannten Form bestehen. Parallel dazu wird bereits an tariflichen Übergangslösungen wie der gegenseitigen Anerkennung des BildungsTickets, der Ausweitung des Check-In/Check-Out-systems FAIRTIQ und der Erweiterung des Katzensprung-Tickets gearbeitet.

Sachsens Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, Regina Kraushaar betont: „Der Zusammenschluss der Zweckverbände in Ostsachsen ist ein starkes Signal für die Kunden: In Zukunft können sie den ÖPNV hier ohne die leidlichen Tarifgrenzen nutzen, und auch die Tarife selbst werden vereinheitlicht – das freut mich sehr. Ich weiß, dass solche Veränderungen Arbeit für alle Beteiligten bedeuten. Doch diese Arbeit lohnt sich, weil im Interesse der Kunden ist, die davon profitieren werden. Und vielleicht ziehen die positiven Veränderungen auch den einen oder anderen Neukunden an. Ich danke allen, die Verantwortung übernommen haben und ich danke auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diesen Fusionsweg mitgehen und mitgestalten. Vielleicht ist diese Fusion auch ein gutes Vorbild, um den ÖPNV im Freistaat weiter zu harmonisieren.“

Die beiden Verbünde starten mit einem stabilen Fundament in die neue gemeinsame Zukunft: Die Fahrgastnachfrage liegt stabil auf hohem Niveau. Im ZVON wird mit über 25 Millionen Fahrgästen gerechnet, im Gebiet des VVO erwarten die zwölf Unternehmen analog zum Vorjahr rund 200 Millionen Fahrgäste. Die Summe der Einnahmen und Ausgleichszahlungen im VVO liegt voraussichtlich bei 266,5 Millionen Euro. „Im Namen der gesamten Verbandsversammlung danke ich den über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei den Unternehmen für ihren täglichen Dienst“, betonte der Vorsitzende des Zweckverbandes, Landrat Michael Geisler. „Sie halten Stadt und Land in Bewegung.“ 

Haushalt für das Jahr 2026 mit hohen Investitionen beschlossen

Die Verbandsversammlung hat heute zudem den Haushalt für das VVO-Gebiet beschlossen. Das Volumen liegt im kommenden Jahr bei 172,3 Millionen Euro. Davon fließen 134,9 Millionen in den Eisenbahnverkehr, 5,4 Millionen an die Schmalspurbahnen und 5,1 Millionen in den Bus- sowie Nachtverkehr. „Damit sichern wir das bestehende umfangreiche Angebot in der Region“, erläutert Landrat Michael Geisler. „Zudem wollen wir im Rahmen der Infrastrukturförderung 8,8 Millionen Euro in einen attraktiven Nahverkehr investieren.“ Schwerpunkt ist dabei der weitere barrierefreie Ausbau der Infrastruktur, für den sechs Millionen Euro eingeplant sind. So beteiligt sich der VVO an den Planungen und Bauvorbereitungen für die barrierefreie Modernisierung der Bahn-Stationen in Dresden-Stetzsch und Cossebaude sowie in Freital-Hainsberg West. „Zudem stellen wir im Rahmen des VVO-Infrastrukturprogramms Mittel für den Ausbau von Haltestellen im gesamten Verbundraum zur Verfügung“, betont Burkhard Ehlen, VVO-Geschäftsführer. „Damit unterstützen wir Städte und Gemeinden, unter anderem Bannewitz, Lampertswalde und Dohna, die Wege zum Bus so zu gestalten, dass jeder problemlos einsteigen kann.“ Weitere Mittel sind für den barrierefreien Umbau der Fähranleger der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) eingeplant. Darüber hinaus investiert der VVO Mittel für den weiteren Ausbau der digitalen Fahrgastinformation. Die Server des VVO errechnen jährlich aktuell über 800 Verbindungsauskünfte, unter anderem für die verbundübergreifende Sachsenauskunft. Die hohe Nachfrage nach digitalen Diensten spiegelt sich auch im Vertrieb wider: Inzwischen werden 98 Prozent aller Wochen- und Monatskarten im Verbund als Chipkarte oder über das Smartphone erworben. Nur zwei Prozent werden noch in Papierform an Automaten oder in Servicestellen gekauft.

VVO-Tarif wird zum 1. April 2026 angepasst

Weiter steigende Lohnkosten in Folge neuer Tarifabschlüsse machen eine Tarifanpassung zum 1. April 2026 notwendig. Die Preise im VVO steigen dann um durchschnittlich 3,3 Prozent. Der Preis für eine Einzelfahrt in Dresden steigt um 20 Cent auf 3,60 Euro, in allen anderen Tarifzonen steigt der Preis um 10 Cent auf 3,30 Euro. Für längere Fahrten durch mehrere Tarifzonen steigt der Preis der Einzelfahrt um 20 bis 40 Cent. Die 4er-Karte wird um 80 Cent auf 13 Euro angehoben. Neu eingeführt wird die Einzelfahrt für Kurzstrecken. Diese ist für 2,10 Euro erhältlich und wird über die App FAIRTIQ angeboten. Alternativ ist die Kurzstrecke weiterhin als 4er-Karte in Papierform erhältlich. Ihr Preis steigt um 40 Cent auf 8,40 Euro. Die Preise der Tageskarten für Einzelpersonen, Familien und kleine Gruppen steigen je nach Tarifzone und Strecke um 30 Cent bis 1,80 Euro an. Wochen- und Monatskarten werden um durchschnittlich rund vier Prozent teurer. So kostet die Abo-Monatskarte für Dresden dann 74,50 Euro. „Im Preis stabil bleibt das vom Freistaat geförderte Bildungsticket; Das Deutschlandticket wird aufgrund des Beschlusses der Verkehrsministerkonferenz bereits zum 1. Januar teurer“, erläutert Burkhard Ehlen. „Aufgrund der geringen Nachfrage entfallen ab 1. April das NachtTicket sowie die 9-Uhr-Monatskarte. Damit schaffen wir mehr Übersichtlichkeit im Tarifportfolio. Angesichts der Bedeutung des Deutschlandtickets werden wir die Nachfrage bei allen Tickets im Auge behalten, um bei der weiteren Entwicklung, auch des neuen Ostsachsentarifs, die Balance zwischen passgenauen Angeboten und einem einfach zu verstehenden Tarif zu wahren.“

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Verkehrsverbund Oberelbe GmbH (VVO)
Telefon: 0351 8526512
E-Mail: christian.schlemper@vvo-online.de; presse@vvo-online.de
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